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Carl Fingerhuth, ex-Kantonsbaumeister BS, in der NZZ:
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Bei meiner Arbeit für europäische Städte werde ich heute immer wieder mit einer Flut von Projekten konfrontiert, die jeden Bezug zum Spezifischen des Ortes ignorieren. Sie zeigen sich mit ihren Vorhaben selbstreferenziell und haben den Fokus nur auf die Vision ihrer Bauherren und Architekten gerichtet, mit Verachtung für die Menschen des Ortes und ihre Herkunft. Es scheint mir, dass vieles, was die Menschen heute bewegt, in der elitären Architektur noch nicht angekommen ist. Exemplarisch für diese Situation ist das Projekt für den Bau eines banalen, 175 Meter hohen Bürogebäudes in Kleinbasel. In seiner städtebaulichen Haltung dominiert das Projekt der Architekten Herzog & de Meuron alle bestehenden Schichten der Bausubstanz von Basel und macht sich selbst zum Zentrum der Aufmerksamkeit. Nach seiner Realisierung ist die städtebauliche Identität von Basel nicht mehr die über 2000 Jahre lang gewachsene Stadt um den Münsterhügel, sondern der Turm der Firma Roche. Das Schweigen der Politik und der Fachwelt zu diesem Projekt ist unverständlich. Es handelt sich um die gewalttätigste und respektloseste Architektur, die bis jetzt in der Schweiz gebaut wurde.Ist der Superlativ im letzten Satz tatsächlich angebracht? Oder finden wir nicht doch noch Bauten, die den Rocheturm toppen?