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Abt. Abschaffung des Privatautos

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Weil man es nicht oft genug sagen kann: Liebe Stadtplaner, Autobahnbauer, Autozulieferer, U- und S-Bahnbauer, Verkehrsexperten etc. pp. Paradigmenwechsel ist angesagt: Die Abschaffung des Privatautos steht vor der Türe.
Z.B. arbeitet Daimler aktiv an der Umsetzung neuer Mobilitätsstrukturen, zu lesen z.B. hier: www.wsj.de
Man kann es deswegen nicht oft genug sagen, weil in den Amtsstuben weiterhin eine Verkehrspolitik geplant und umgesetzt wird, die sowas von vorgestern ist und - ganz schlimm - immer noch x-Milliarden CHF verplanen darf, um wahnwitzige Bauten wie Autobahntunnel, Parkhäuser oder neue Strassen und U-Bahnen etc. pp. zu bauen. Vom Stimmvolk werden diese Mega-Ausgaben ohne Murren durchgewunken, als sei es so selbstverständlich wie das Amen in der Kirche. Dabei zeigen die Zeichen der Zukunft in eine ganz andere Richtung. Die fortschreitende Digitalisierung stellt den Individualverkehr, wie wir ihn bisher kannten, komplett auf den Kopf. Fahrdienste wie Uber, Mietservices wie Mobility, selbstfahrende Autos wie die von Google, BMW etc. all das kommt in rasantem Tempo auf uns zu.
Was wir für unsere Mobilität in der Zukunft brauchen, kann man in diesen Zeiten des Umbruchs gar nicht so genau sagen, deswegen ist es auch falsch, weiter an monumentalen Grossprojekten festzuhalten. Vielleicht wäre so etwas wie ein Moratorium notwendig. Bis die Verkehrsplanung sich unter Berücksichtigung der neuen Entwicklungen überzeugend hat neu rechtfertigen können.
Ein Vorschlag, der BS kurzfristig attraktiver machen kann: Statt Abermillionen Franken in irgendwelche Vorprojekte, Stadtautobahnen oder gar Tunnel zu stecken, warum nicht Akzente setzen und in Basel z.B. auf die - man korrigiere mich bitte - 39 Mio CHF (Gesamtbudget 230 Mio CHF) an jährlichen Einnahmen der BVB durch Tickets verzichten und das Trämlifahren gratis machen. Obendrein sparen wir die unsäglichen und zeitraubenden Billettautomaten ein, haben keine Kontrolleure mehr und Autofahrer gewöhnen sich schon mal ans Dasein ohne eigenes Auto.
In Tallinn z.B. haben alle Stadtbewohner freie Fahrt (guckst du hier: www.faz.net, ein Effekt war, neben deutlicher Reduktion des Autoverkehrs, dass die Menschen von der Agglo in die Stadt zogen, um zu profitieren.

Abt. Mikropolitik - heute: Lysbüchel-Rundgang

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The place to be am nächsten Mittwoch:

der Rundgang durch das Lysbüchel-Areal! Treffpunkt: 18h und 19h vor dem Bahnhof St. Johann. Quartiertreffpunkt, Stadtteilsekretariat und BVD laden ein.



So über den Daumen gepeilt haben hier, per Umnutzung von bereits überbautem Land, sicher mindestens so viele Wohnungen Platz, wie zwischen Rankhof und Grenzach auf die grüne Wiese gestellt werden sollen,

11 Wohntürme, Position gemäss Testplanung BVD
Blick vom virtuellen Dach des Hochhauses bei der Birsfelder Sternenfeldstrasse

wenn's nach der unheiligen Allianz von SP, Grünliberalen, CVP, FDP und LDP, samt ihren Jugendabteilungen (inkl. JuSo), ginge.

Es wird wohl kein Zufall sein, dass das BVD die öffentliche Informationsveranstaltung zu Volta Nord auf den Oktober, also nach der Abstimmung vom 28.9. angesetzt hat. Obwohl das Mitwirkungsverfahren bereits Ende Februar 2014 abgeschlossen wurde und somit sicher spätestens nach den Sommerferien hätte informiert werden können.

So aber kam die öffentliche Einsicht, dass es vielleicht sinnvoller ist, auf dem Lysbüchel-Areal Wohnungen zu bauen, als auf die grüne Wiese hinterm Rankhof 11 Türme hinzuknallen, der Betonallianz nicht in die Quere.

Abt. Mikropolitik - heute: präsidiale Desinformation

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Warum betreibt Guy Morin aktiv Desinformationspolitik?
Die TaWo-Falschinformation vom 5.9. verbreitet letzten Dienstag, 16.9., auch ein Communiqué des Regierungspräsidenten Guy Morin . Dort steht wörtlich die objektiv falsche Aussage:
Das Bundesamt für Statistik rechnet im Kanton Basel-Stadt aber alleine bis 2023 mit einer Bevölkerungszunahme um 14‘000 Personen.
Nochmal, ganz langsam zum Mitschreiben: +14'000 bis 2023 ist Szenario "hoch" von 3 möglichen, die das BfS 2011 publiziert hat. Dieselbe "hohe" Prognose sagt für 2014 200'000 Personen voraus für Basel-Stadt. Heute sind wir de facto 196'050! Zu behaupten, das BfS "rechne" für Basel-Stadt mit +14'000 Personen bis 2023 ist manipulativ, nachprüfbar falsch und darum Desinformation!

Hier die Zahlen der Szenarien des BfS und die tatsächliche Entwicklung laut Amt für Statistik:

Morin hätte mit derselben Legitimation auch schreiben können:
Das Bundesamt für Statistik rechnet im Kanton Basel-Stadt aber alleine bis 2023 mit einer Bevölkerungsabnahme um 7‘000 Personen.
Die Zahl alleine in einem Communiqué wäre genauso manipulativ und falsch gewesen!

Abt. Mikropolitik - heute: "Abstimmungserläuterungen"

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In den Erläuterungen zur Abstimmung vom 28.9.2014 (Backup: w-a-2014-09-28-erlaeuterungen (application/pdf, 1,248 KB) ) steht auf Seit 9:
Die aktuelle Bevölkerungsprognose des Bundes rechnet damit, dass die Bevölkerungszahl im Kanton Basel-Stadt bis 2030 weiter zunimmt.
Das ist - gelinde gesagt - irreführend, eigentlich ist es falsch. Es gibt genau 3 Szenarien des Bundesamtes für Statistik. Szenarien! Der Bund "rechnet" mit gar nichts. Das BfS entwirft für ihn Szenarien!

Das "hohe" Szenario kommt tatsächlich auf ein Wachstum auf 221'000 Personen anno 2030. Im "mittleren" sind's im Jahr 2030 197'900 (also magere 1'850 mehr als wir heute sind). Im "tiefen" bricht die Bevölkerung ein auf 167'000, also 30'000 weniger als wir heute sind!

Mit derselben Berechtigung hätte im Abstimmungsbüchlein also stehen können:
Die aktuelle Bevölkerungsprognose des Bundes rechnet damit, dass die Bevölkerungszahl im Kanton Basel-Stadt bis 2030 einbricht um 30'000 Personen.
Es gibt ein 2014 "aktualisiertes" mittleres Szenario, das aber nur Aussagen macht bis 2023, nicht bis 2030! Demnach sollen wir dann 204'000 sein. Womit genau die Autoren des Abstimmungsbüchleins ihre Aussage über 2030 belegen könnten, ist in öffentlich zugänglichen, offiziellen Quellen nicht nachzuvollziehen.

Abt. Mikropolitik - heute: VWL Nachhilfestunde

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Der anonyme facebook-Seiten-Verwalter von "näher wohnen" erteilt mir Nachhilfestunden in VWL, nachdem ich mir erlaubt hatte, ihm zu widersprechen darin, dass mit den 25% gemeinnützigen Wohnbauträgern in den 11 Wohntürmen

11 Wohntürme, Position gemäss Testplanung BVD

mehr oder weniger automatisch "junge Familien" dort "ein ideales und attraktives Zuhause" fänden.

Mein Gegenargument: Die "jungen Familien" kommen dort nicht unter, weil die Appartements in den Wohntürmen leider zu teuer sein werden für ihr Budget, denn Wohnungen in Neubauten von Genossenschaften, auch und gerade in kostspieligen Hochhäusern, sind in den ersten Jahrzehnten - wenn überhaupt - nur unwesentlich günstiger als andere. Darauf konterte er mir:
Basiskenntnisse aus der VWL zeigen, dass wenn ein Angebot erhöht wird, generell davon ausgegangen werden kann, dass die Preise sinken. Mehr Wohnungen entlasten den gesättigten Wohnungsmarkt und ermöglichen wieder günstigere Mieten.
Das meint halt der einfach gestrickte VWL-Student. Die Praxis sieht anders aus.

Legen wir mal Einwohnerzahl, Wohnungsbestand und Mietpreisindex in Basel-Stadt nebeneinander. Hätte der VWL-Student recht, müsste bei steigender Wohnungszahl der Mietpreisindex sinken. Bei erst noch sinkender Einwohnerzahl, ergo sinkender Nachfrage, müsste er in den Keller rasseln. Schauen wir die Zahlen an, die das Statistische Amt bereitstellt:

Die Zahlen strafen den einfachen VWL-Studenten Lügen. Obwohl von 1971 bis 2008 die Einwohnerzahl in Basel-Stadt um -26% einbrach und gleichzeitig der Wohnungsbestand um +14% zunahm, explodierte der Mietpreisindex um den Faktor 3,5!

Die Realität ist, insbesondere im Immobilienbereich, offenbar komplizierter gestrickt, als es sich der VWL-Student im Solde der Betonfraktion vorstellen kann!

Das Statistische Jahrbuch sagt über den Basler Mietpreisindex:
Der Basler Mietpreisindex beruht auf einer fünfprozentigen, geschichteten Zufallsstichprobe. Berücksichtigt werden die Nettomietpreise von Miet- und Genossenschaftswohnungen mit 1 bis 6 Zimmern im Kanton Basel-Stadt. Erhoben und berechnet wird der Mietpreisindex quartalsweise.
Genossenschaftswohnungen sind, nota bene, mit drin!

P.S. "Aber die Teuerung?!?!?" - "Die betrug von 1971 bis 2007 174%, also wäre der Mietpreisindex von 151 in der Zeit, würde er nur der Teuerung folgen, auf 414 Punkte gestiegen. De facto stieg er auf 560! Auch unter Berücksichtigung der Teuerung geht das Argument des VWL-Studenten nicht auf!"

P.P.S. Das alles spricht natürlich nicht gegen Wohngenossenschaften, im Gegenteil. Eigentlich müsste die Forderung der SP sogar sein, dass 100% der Wohntürme, die tatsächlich auf heute "uns", also dem Kanton, gehörenden Boden zu stehen kommen sollen, als Genossenschaften zu organisieren seien. Immerhin ist das die Eigentumsform, bei der die Wohnungen - mehr oder weniger - denen gehören, die drin wohnen.

Fordert die SP aber nicht. Warum wohl? Warum und für welche Gegenleistung haben die Sozialdemokraten sich 75% der potenziellen Wohnfläche in den Türmen abluchsen lassen, zugunsten von irgendwelchen rein renditeorientierten Immo- und Investmentfonds? Und warum betreiben sie deren Spiel?

Abt. take home message - heute: vom Mont Terri

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Noch 500 Meter unter der Oberfläche, mitten im Gestein namens Opalinuston, leben im Porenwasser, das etwa 10-15% des Gesamtvolumens ausmacht und messbar salzig ist und aus einem rund 175 Millionen Jahre alten Meer stammt, Mikroben!

Siehe z.B. "Microbial Investigations in Opalinus Clay, an Argillaceous Formation under Evaluation as a Potential Host Rock for a Radioactive Waste Repository" (Geomicrobiology Journal Online Publication Date: 01 July 2008).

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Und die Mikroben spielen offenbar sogar eine Rolle bei Korrosionsprozessen an den Endlagerbehältern, die laut offizieller Planung irgendwann in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts irgendwo unter dem Mittelland in dieser Gesteinsschicht vergraben werden sollen:

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Die Bilder entstanden im Felslabor Mont Terri.

Abt. Entwarnung - heute: BASF-Verkauf

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Unlängst hatte ein Posting von User "ausgeher" an verschiedenen Orten für Unruhe gesorgt. Er schrieb, er habe aus gut unterrichteter Quelle Erfahren, in den nächsten Tagen würde der Verkauf des BASF-Areals bekanntgegeben.

Von offizieller Seite liess sich dies nicht bestätigen. BASF teilt auf unsere Anfrage mit:
Das BASF-Areal im Klybeck ist noch nicht verkauft.

BASF-intern haben wir die Arbeit an dem Verkaufsprojekt Klybeck-Areal nach Ankündigung der Restrukturierung im April 2013 aufgenommen. Verschiedene Kaufinteressenten haben sich gemeldet. Gespräche mit den Standortpartnern Novartis und Huntsman sowie der Regierung Basel-Stadt laufen.
Wie wir aus BASF-unabhängigen Quellen vernommen haben, werde in der Sache nichts kommunziert bis Ende 2014.

Wir haben "ausgeher" gebeten, uns Kontakt zu seinen Quellen zu vermitteln. Die Anfrage blieb aber leider unbeantwortet. Wir nehmen an, sein Posting erfolgte etwas überstürzt und verfrüht...

Abt. Rundgang - heute: Lysbüchel-Areal


Abt. In memoriam Ossi Urchs

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468: Ossi Urchs ist tot. Der Internet-Pionier und "Minister for Tomorrow" war Journalist, Moderator und Redner. Er starb mit 60 Jahren, er war an Krebs erkrankt.
Ossi Urchs im Einsatz:
"Warum uns das Internet klüger macht!"

oder hier:
www.urchs.de

Abt. Presserats-Watsche gegen die BaZ

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Die "Basler Zeitung" hat es ja nicht so sehr mit Sozialhilfebezügern, wie gegenwärtig täglich in grosser Aufmachung zu lesen ist. Sie mag auch Muslime nicht so sehr, also vor allem solche, die sich in der Nähe eines Koranstandes auf dem Claraplatz aufhalten. Und wehe, wenn beides in einen Zusammenhang gebracht werden kann.

Das hatte Mischa Hauswirth im November 2013, mit Hilfe seines Kollegen Daniel Wahl, der für dieses eine mal als Fotograf amtete. Unter dem Titel:
Schweizer Mafia Kriminelle
breitete er die Geschichte eines Sozialhilfebezügers irakischer Nationalität aus. Auf Details wollen wir hier nicht eingehen, wer mag, kann die Geschichte hier nachlesen.

Gegen diese Berichterstattung wurde beim Presserat Beschwerde eingereicht. Insbesondere, weil – ob nun ganz oder nur halb beabsichtigt - der an den Medienpranger gestellte Sozialhilfebezüger in die Nähe von gewaltbereiten Islamisten gerückt wird. Dieses geschieht namentlich mit dem Foto, das den Betroffenen gut erkennbar zeigt, wie er in einem nicht erkennbaren Buch blättert, und der Bildlegende:
"Aufruf zur Gewalt. S. S. liest auf Arabisch in einem Buch, das die Tötung von Christen fordert und Auspeitschungen gutheisst. (Bild: Daniel Wahl)"
Der Presserat hat nun die Beschwerde teilweise gutgeheissen:
Die «Basler Zeitung» und «BaZonline» haben mit dem Artikel «Schweizer Mafia Kriminelle» Ziffer 7 (Privatsphäre) der «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten» verletzt, indem S. S. zu Unrecht auf dem abgebildeten Foto herausgehoben und identifizierbar wurde.
Eine weitergehende Verletzung der Journalistenpflicht sieht der Presserat allerdings als nicht gegeben an. Allerdings wirft er den Journalisten in dieser Sache perfides Verhalten vor:
Der Presserat kommt zum Schluss, dass Bildlegende und Einleitung knapp unterhalb der Schwelle einer Verletzung bleiben. Allerdings wird S. auf perfide Weise in die Nähe von muslimischen Fundamentalisten gerückt. Als perfid erachtet der Presserat auch, wie der Übergang im Text von der Standaktion des IZRS zur persönlichen Geschichte von S. erfolgt.

Abt. Mikropolitik - heute: 240'000m2 BGF Lysbüchel

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Seit spätestens Ende Februar 2014 ist allen, die am Mitwirkungsprozess zum Lysbüchel-Areal teilnahmen, also knapp 50 teils prominenten Personen aus Verwaltung, Politik, Immobilienverwaltungen, Architekturbüros, SBB, Stadtteilsekretariat, Quartiervereinen etc. (we know who you are!), bekannt, dass dort im Laufe der nächsten 5 bis 20 Jahre bis zu knapp 240'000m2 Bruttogeschossfläche (BGF) an Nutzraum möglich sind.

Das entspricht 33,6 Fussballfeldern. Unter anderem diese Grafik ist in den Unterlagen zu finden, die die Damen und Herren vor 7 Monaten erhielten:

mögliche BGF Lysbüchel

Wie die BGF zwischen Wohnen und Arbeiten aufgeteilt wird, ist natürlich noch sehr offen. Dass mindestens die Hälfte davon Wohnraum werden wird, ist eine konservative Schätzung. Auf dem Lysbüchel-Areal sind also etwa 120'000m2 neuer Wohnraum für Basel möglich!

Die elf Türme, über die Basel-Stadt am kommenden Wochenende abstimmt,

11 Wohntürme, Position gemäss Testplanung BVD

bringen, sollte die Zonenplanrevision Ost angenommen werden, ebenfalls maximal 120'000m2.

Das heisst? 1 Lysbüchel = 2 Ostblöcke. Das Lysbüchel-Areal hat ergo das doppelte Potenzial der sog. "Stadtrandentwicklung Ost"!

Wobei auf dem Lysbüchel-Areal Wohnen und Arbeiten in unmittelbarer Nachbarschaft kombiniert werden können. Ganz anders als im (noch) grünen Osten, wo eine anständige Erschliessung per ö.V. erst erfunden werden muss!

Und Grün muss - anders als unter den Ostblöcken - auf dem Lysbüchel-Areal übrigens auch kaum ein Quadratmeter verschwinden. Ganz im Gegenteil. Es sind neue öffentliche Grünanlagen möglich, wo jetzt Park- und Lagerhäuser etc.

Lysbüchel Rundgang 24.9.2014
Lysbüchel Rundgang 24.9.2014

etwas unmotiviert in der Landschaft herumstehen! Und, ja, es wird auch nachher dort noch Werkstätten, Gewerbe, Büros etc. pp. haben.

Ist es Zufall, dass dieses spannende Entwicklungsgebiet, das Verdichtung nach innen beispielhaft ermöglichen wird, in der Debatte rund um die Zonenplanrevision nie prominent zu Sprache kam?

Hätten die Promotoren der Wohntürme ihre Felle davonschwimmen gesehen, wenn wirklich breit bekannt gewesen wäre, dass a) ihr Vorhaben objektiv überflüssig ist und b) an anderer Stelle in der Stadt ähnlich rasch im Bestand neuer Wohn- UND Gewerberaum entstehen kann?

Fakt ist, dass sehr viel bereits angedacht ist für das Lysbüchel-Areal. Wer aber z.B. beim Stadtteilsekretariat Basel-West nach Unterlagen darüber sucht, findet erst mal gar nichts Konkretes, sondern wird vertröstet auf eine öffentliche Infoveranstaltung im Oktober, nota bene nach der Abstimmung. Und an BVD-Sprecher Marc Keller verwiesen.

Warum sind die öffentlichen Unterlagen des Mitwirkungsverfahrens zum Lysbüchel-Areal nicht prominent auf der Website des zuständigen Stadtteilsekretariates sichtbar? Nicht mal eine Suche nach "Lysbüchel" findet etwas. Wobei nicht mal die Suche nach "Basel" ein Resultat liefert, die ganze Such-Funktion scheint defekt. Das ist alles insgesamt mehr als ärgerlich!

11 Wohntürme, Position gemäss Testplanung BVD
Die 11 Wohntürme, um die's am Sonntag geht, vom Friedhof am Hörnli aus gesehen.

Abt. Zahlenspiele: 4444 Tage infamy

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Zahlenspiele gab es hier in den vergangenen Wochen ja des öftern zu lesen. Aber nein, hier soll es für einmal nicht um Wohnungen und Bevölkerungswachstum gehen, sondern ganz einfach um infamy selber. Den Blog unserer Wahl gibt es heute exakt seit 4444 Tagen. Das wäre ja eigentlich ein Grund zu feiern, wenn nicht aller Augen auf das Abstimmungsresultat über die Stadtrandentwicklung gerichtet wären ...

Abt. Mikropolitik - heute: Zonenplanrevision

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11 Wohntürme, Position gemäss Testplanung BVD

Das Schlussresultat:

Stadtrandentwicklung Ost, Ja-Stimmen: 49,23%



Stadtrandentwicklung Süd, Ja-Stimmen: 45,6%


Abt. Gelungene Tweets

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Heute von Mario Sixtus, auch bekannt als Elektrischer Reporter:

Abt. Blinkenbasel - nächste Chance

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"Blinkenbasel" wär "Blinkenlights in Basel". Blinkenwas? Kurz gesagt: Hochhausfenster als Computer-Display-Pixel. Und demnächst ist ja mal wieder ein Hochhaus einzuweihen am Rheinknie… Das wär doch eine Gelegenheit!

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Vor 11 Jahren gab's einen ersten Versuch dazu in Basel. Damals stand der Messeturm kurz vor seiner Vollendung. Die Bar Rouge sah noch so aus:

Rohbau Bar Rouge

2 vom plug-in (remember?) eingeladene Fachleute vom CCC begutachteten den Turm tatsächlich ausführlich:

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zusammen mit u.a. Annette Schindler& Wolfgang Hockenjos:

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Noch ohne Innenausbau wär das der ideale Moment gewesen

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für etwas, das 2001 in Berlin begann und mehrere, jeweils angepasste Neuinstallationen erlebte, zuletzt in 2008 Toronto:



Leider scheiterte das 2003er-Vorprojekt schliesslich am Geld.

Ob sich die in der Hinsicht vielleicht grosszügigeren Bauverantwortlichen bei Roche wohl einen Ruck geben, und der Stadt sowas schenken könnten? Quasi als kleine, poetisch-künstlerische Entschädigung dafür, dass wir sie mit ihrem Ding auf Dauer den Basler Himmel usurpieren lassen…?

Aber vielleicht plant Roche zur Einweihung ja auch nur einen "Apéro riche pour les riches" und lässt nachher die Kantonsregierung in einem Communiqué jubilieren darüber, dass der Turm jetzt in Betrieb sei. Das wär aber irgendwie doch ein wenig schäbig.

Man hat schon aus geringerem Anlass ganze Stadtfeste durchgeführt... Und hier geht's immerhin um die Einweihung eines neuen Wahrzeichens von Basel, das - zumindest für einige Jahrzehnte - dem Münster optisch und symbolisch den Rang ablaufen wird!

Da geht's übrigens zum Kontaktformular von blinkenlights.net. Und hier zum Kontakt mit Tim Pritlove, einem der Masterminds von blinkenlights.

Abt. Livestream - heute: aus Kobane

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Einen Video-Livestream aus Kobane, der umkämpften Stadt unmittelbar an der türkisch-syrischen Grenze...



..., gibt es hier bei DHA.

Abt. Verkehrsfunk

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"Auf der A2 kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen. Fahren Sie äusserst rechts und überholen Sie nicht."
Für solche Durchsagen wird der Äther in ein paar Jahren schon nicht mehr gebraucht. Denn: Die selbstfahrenden Autos kommen! Guckst Du hier: www.20min.ch
Und weil die schlauer und effizienter seien werden, braucht es auch nicht mehr die Verkehrswege, wie wir sie heute kennen und planen. Deswegen: Moratorium für alle grossen Verkehrsprojekte. Die Verkehrsplaner müssen sich neu rechtfertigen, und zwar unter Berücksichtigung der bald kommenden neuen Mobile.
Ach, hatte ich das infam.antville.org schon mal gesagt? infam.antville.org Egal, hab' ichs halt nochmal gesagt.

Jüngst auf dem Claraplatz, ÖV-Verkehrsknotenpunkt. Stundenlang stand die Kiste so da. Vielleicht doch lieber abschaffen?

Abt. Rojava ist mehr - heute: Lies Graeber & Flückiger!

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Worum es in der Schlacht um Kobanê...

...auch geht: Gestern schrieb David Graeber darüber beim Guardian:
Why is the world ignoring the revolutionary Kurds in Syria?
Amid the Syrian warzone a democratic experiment is being stamped into the ground by Isis. That the wider world is unaware is a scandal
Heute erreicht uns ein Bericht aus der Feder von Martin Flückiger über die Reise einer Delegation des Vereins Städtepartnerschaft Basel - Van, worin er - unabhängig davon - ganz in Graebers Sinn unter anderem schreibt:
(...) Rojava ist mehr als irgendein von KurdInnen bewohntes Gebiet. Rojava ist quasi die Zukunftswerkstatt der Kurdinnen und Kurden. Was diese dort in der kurzen Zeit, die man ihnen gelassen hat, aufgebaut haben, ist beeindruckend und hat Vorbildcharakter nicht nur für den ganzen mittleren und Nahen Osten, sondern weltweit. In Rojava ist eine Gesellschaftsform entstanden, die sich nicht entlang religiöser oder ethnischer Unterschiede organisiert, sondern alle Teile der Bevölkerung in einer Art Rätesystem in die Gestaltung des Gemeinwesens einbezieht: Aleviten, Sunniten, Schiiten, Christen, Armenier, Kurden, Syrer etc. Eine Demokratie „von unten“ eben, wie sie Abdullah Öcalan in seinem Manifest vorgezeichnet hat. Dieses Demokratiemodell entspricht nicht der direkten Demokratie, wie wir sie hier in der Schweiz kennen. Wir haben eine Sonntags­demokratie, die vor dem Alltag Halt macht: Am Arbeitsplatz sind wir der Willkür der Arbeitgeber ausgesetzt, auf dem Wohnungsmarkt der Geldgier der Hausbesitzer und Spekulanten. Nicht so in Rojava, wo demokratische Strukturen alle Lebensbereiche umfassen.

Es liegt auf der Hand, dass dieses Gesellschaftsmodell weder den mächtigen, autoritären Ölstaaten in der Region noch den USA oder der EU in den Kram passt. Es ist wohl kein Zufall, dass die USA vor allem Stellungen der Terrororganisation „Islamischer Staat“ in Nordirak bombardieren und die Kurdinnen und Kurden in Rojava ihrem Schicksal überlassen. Diese besitzen ja kein Öl. Und mit Barzani im Nordirak kann man sich verständigen. Der ist – im Unterschied zu Abdullah Öcalan – kein Politiker, und schon gar nicht ein gesellschaftlicher Erneuerer, sondern vor allem Milliardär und Ölmanager, ein Kapitalist eben.(...)
Eine Delegation des Vereins Städtepartnerschaft Basel-Van hat vom 28. September bis 03. Oktober 2014 Diyarbakir und Van besucht. Das ist der ausführliche Reisebericht: Delegationsreise_2014 (application/pdf, 93 KB)

Das politisch eher konservative Blatt "Die Welt" betitelte übrigens noch im Juni eine Reportage aus Rojava mit:
Wo Syrien schon frei und demokratisch ist
Autor: Alfred Hackensberger.

Abt. Grossdemo in Basel "Recht auf Vergessen"

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Zum Glück sind wir hier nicht betroffen, zumindest wenn es nach der BaZ geht; für die findet nämlich die einzige erwähnenswerte Grossdemo zu Kobane in Düsseldorf statt.
Was man von Google gerne einfordert, wird in Basel schon mal im vorauseilenden Gehorsam erledigt: Alle Teilnehmer einer gewissen Grossdemo, die wohl die grösste des Jahres bislang ist, brauchen später keine Anträge auf Löschung von Fotos und Berichten stellen; die gibt es nämlich gar nicht. Wie praktisch.
Sollte ich mich täuschen, man möge mich korrigieren.

Abt. Pausenmusik

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Fühlen Sie sich gut unterhalten mit Future Islands aus den USA. Der Sänger ist übrigens nicht der Sohn von Marlon Brando, auch wenn er manchmal wie der Wild One aussieht.
Wie sagt Letterman nach dem Auftritt: "Wow, ich nehme alles, was diese Jungs genommen haben."
Bitteschön:
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