Quantcast
Channel: infamy - news and entertainment
Viewing all 2404 articles
Browse latest View live

Abt. Mikropolitik - heute: Industrie subventionieren

0
0
sog. Innovationspark für die Nordwestschweiz
Bild: Da muss dann "Innovation" drin passieren, wenn die Kästen auf dem "BaseLink"-Areal stehen. Wär ich die "Innovation", ich würd nie auch nur einen Fuss da rein setzen.
Ich ginge da nur hin, um zu sterben!


Na, wie wär das: Die Oeffentlichkeit baut Dir auf ihre Kosten ein schlüsselfertiges Haus nach Deinen Wünschen und lässt Dich fast gratis wohnen. Klingt verlockend, oder?

Gibt's nicht? Gibt's doch. Natürlich nicht für Hungerleider wie Dich. Sondern (wer hat, dem wird gegeben!) nur für die Abräumer. Und nur, wenn Du "die Industrie" bist! So geht das nämlich beim "Schweizerischen Innovationspark Region Nordwestschweiz" (SIP NWCH):
Für den Aufbau des SIP NWCH, die Planung, sowie Umbauten und Anpassungen der Infrastruktur und den Betrieb über einen Zeitraum von fünf Jahren, beabsichtigen die Kantone Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Jura substanzielle Summen im Sinne einer Anschubfinanzierung zu investieren. Sie erwarten seitens Bund eine Unterstützung im Rahmen des Bundesgesetzes über die Förderung der Forschung und der Innovation (FIFG).

Ziel soll es sein, dass der SIP NWCH nach Ablauf der fünf Jahre selbsttragend operieren kann und sich aus Mieteinnahmen der Parknutzer finanziert. Er soll nach unternehmerischen Grundsätzen und somit eigenfinanziert und betrieblich eigenständig geführt werden.
Natürlich wird er "nach Ablauf der fünf Jahre" nicht "selbsttragend operieren". Wunder dauern, wie das geflügelte Wort sagt, etwas länger, Wünsche hingegen werden sofort erfüllt:
Im SIP NWCH für "Biomedical Engineering, Sciences, and Technologies“ (BEST) wird der von Seiten der Industrie geäusserte Bedarf an Lösungen mit den auf internationalem Spitzenniveau vorhandenen Forschungskompetenzen der regional ansässigen Hochschulen vereint.
Na, dann soll sich doch die erfolgsverwöhnte, im Geld schwimmende, jährlich ihre Aktionäre mit immer grösseren Mengen Gold überschüttende "Life Science" Industrie am Rheinknie die Infrastruktur für ihren "geäusserten Bedarf an Lösungen" selber bauen! Warum schickt sie ihre Handlanger von der Handelskammer beim Staat vorbei, um dort Almosen abzuholen, um dann damit grottenhässliche Cubicle-Container auf ehemaliges Familiengartenareal stellen zu lassen?

Ansicht SIP NWCH

Echt, Chemie- und Pharmaindustrie, das habt ihr nicht nötig! Ihr habt mehr Stil! Sagt doch Handelskammer und Gewerbeverband und AWA, sie sollen sich mal was anderes einfallen lassen, als euch immer hinterher zu hecheln. Sagt einfach, es sei euch langsam peinlich, von ihnen stääändig gestalkt zu werden und ihr hättet ihre Liebedienereien satt, denn ihr wüsstet selber am besten, was ihr bräuchtet. Und wenn ihr tatsächlich Infrastrukturbedarf habet, würdet ihr den schon selber decken.

Sagt ihnen, der Stücki-Businesspark stünde übrigens nach Jahren vergeblicher Liebesmüh' immer noch zu mindestens einem Drittel leer, trotz kantonsfinanziertem Technologiepark und Uni / FH-finanziertem "Basel-Inkubator" als Sockelmieter!

Sagt den "Volkswirtschaftsdirektoren", sie könnten sich ihre angehenden Investitionsruinen sparen!

Abt. pas mal pour la Suisse - heute: Kommunismus

0
0
1964, mitten im Kalten Krieg, war eine der Fragen, die den Besucher_innen der Expo64 gestellt wurde: Wie hast Du's mit dem Kommunismus?



Und 1 von 18 Antwortenden fand, "que le communisme ne serait pas un mal pour la Suisse."

Die anderen paar Dutzend spannenden Fragen und die Auswertung der ersten 134'255 Fragebogen, gibt's hier (backup: C22_7564_10_Gulliver_resultats_generaux_1964-06-15 (application/pdf, 347 KB) , Quelle).

Die Sonntagspresse meldet:

Milo Rau et al. bespielen das Thema "Umfrage über die Befindlichkeit der Schweiz" in nächster Zeit, inspiriert von der 64er-Umfrage. Sie haben bereits eine Voruntersuchung durchführen lassen, und veranstalten noch eine Befragung ab dem 1.7.

Aber, Mann, sind die Fragen laaaang-weiii-liiig, die da gestellt wurden / werden!!!! Eine einzige von '64 taucht auch bei Rau wieder auf: "Kann man ein «guter Schweizer» sein, wenn man … ?" Es folgen 2014 8 ähnliche Optionen wie 1964. Gäääääähn! Wirklich neugierig auf die Antworten macht keine seiner Fragen, die in der einen oder anderen Form schon hundert mal gestellt wurden, und sei es von der SVP. Schade.

Abt. durchgeknallte Hobbys - heute: body-suspension

0
0
Nichts ahnend radelst Du am Samstag, früher Nachmittag, der Wiese entlang. Auf der stillgelegten Eisenbahnbrücke fallen Dir 5 etwa 18jährige junge Männer auf.



Von denen sieht einer aus, als ob er irgendwas auf dem Rücken trage, das an einem Flaschenzug festgemacht sei. "WTF? Was haben die da vor?", fragst Du Dich und hältst an.



Im Zoom siehst Du, Nein, der hat keine Klettermontur an. Der Flaschenzug endet an einer Vorrichtung, die irgendwie zur Haut dieses Typen führt.



Was zum Teufel tut der andere…?!?! Der zieht doch wohl nicht den ersten am Flaschenzug hoch!!! Doch, tut er!!!



Und das Metall, das geht dem Hängenden unter die Haut und…



der hängt da dran, an diesen zwei Fleischerhaken unter seiner Haut!

Die umstehenden johlen, der hängende gibt prustende Laute von sich, ähnlich wie wenn Du, unvorbereitet, unter eine eiskalte Dusche trittst.

Die Typen auf der Brücke entdecken Dich und rufen Dir zu: "Isch geil, Alte!"

Und Du denkst kopfschüttelnd, "Mann, wir bauten ja auch Scheiss in dem Alter, aber wir haben uns wenigstens nicht mit so ekligem, gefährlichem, selbstverstümmelndem Zeugs den ersehnten Adrenalinschub verpasst!"

body-suspension (Not Safe For Work!!!) heisst das, was die da auf der Eisenbahnbrücke treiben, wie eine Suche nach "haken, hängen, körper" zum Vorschein bringt.

Abt. Sonntagsfilm - heute: Dok über Aaron Swartz

Abt. Abstimmung des Tages

0
0


Pünktlich auf den Sommerferienbeginn hin startet die "Basler Zeitung" eine Artikelkampagne gegen die in Sachen Ferien privilegierte Lehrerschaft. Über den Inhalt des Anstoss-Artikels zur Kampagne wollen wir uns hier erst einmal nicht äussern. Nur zur damit verbundnen Abstimmung (siehe Screenshot oben).
"Während Lehrer in anderen Kantonen beispielsweise in Schulen aushelfen müssen, werden Basels Berufsfachschullehrer von Abschlussklassen in die Sommerpause verabschiedet. Ist das in Ordnung?"
Das ist doch einmal eine neutral formulierte Frage. So neutral wie die Auswahl der möglichen Antworten: nämlich Ja und sonst nichts.

Nun gut. In der Zwischenzeit ist die Auswahl der Antworten durch das "Nein" ergänzt worden.

Abt. "Ausländer aus dem Ausland"

0
0
Zuerst die gute Nachricht aus dem Basler Regierungsrat bzw. dem Statistischen Amt:
"Zwischen 2004 und 2013 zogen 10'959 Personen mehr nach Basel-Stadt zu als aus Basel-Stadt weg."
... heisst es. Und wer ist denn so zugezogen?:
"Zurückzuführen ist der ausgewiesene Wanderungsgewinn auf den Zuzug von Ausländern aus dem Ausland."
Hui! Ausländer! Und erst noch solche aus dem Ausland! Leider sind in der Medienmitteilung Vergleichszahlen zu den aus dem Inland zugezogenen Ausländern und den aus dem Ausland eingewanderten Inländern nicht aufgeführt.

Und hier noch die Hitparade der Nationen:
Im Jahr 2013 waren die Vereinigten Staaten nach Deutschland der zweitwichtigste ausländische Herkunftsort, gefolgt von Spanien, dem Vereinigten Königreich und Indien.
Heissa! Die Amis kommen! Trotz oder vielleicht gerade wegen des Steuerstreits ...

Abt. steile Thesen - heute: von Thomas Kessler

0
0
Gestern im 20min
20min: Herr Kessler, wie wirken sich die Erfolge von Shaqiri und Co. auf das Image ihrer Landsleute in der Schweiz aus?

Kessler: Kurzfristig entsteht eine oberflächliche Euphorie. Was bleibt, ist der Eindruck, dass sich nicht nur Shaqiri in seinem Beruf anstrengt, sondern auch viele seiner nicht bekannten Landsleute.

20min: Mit welchen Folgen?

Kessler: Die Albaner machen dieselbe Entwicklung durch wie die Italiener in den späten 1970er-Jahren. Diese galten damals als Frauenhelden, faul und kriminell. Nach dem WM-Titel von 1982 wurde Italianità dann plötzlich cool.

20min: Und mit den Balkanländern geschieht jetzt dasselbe?

Kessler: Ja, auch der Balkan wird in der Schweiz hip sein. Sein Image wird sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren grundlegend wandeln. Ferien in Albanien werden dann kein Geheimtipp mehr sein.
Zum Geheimtipp meinte dpa/Der Spiegel am 6.9.2011:
Tourismus-Boomland Albanien: Zukunftsträume aus Beton

Klobige Plattenbauten verderben die Strandidylle, von illegalen Hotelprojekten stehen nur noch Ruinen: An der albanischen Riviera hat die Entwicklung zum Massentourismus sichtbaren Schaden angerichtet. Doch abseits der Hotelburgen ist das Land ein echter Geheimtipp für Backpacker.

Abt. Mikropolitik - heute: Raum & Macht

0
0
Von der TaWo drauf aufmerksam gemacht, muss sich das anschaffen, wer auch nur ansatzweise versucht zu verstehen, wie Basel in Sachen Stadtplanung tickt:
Raum und Macht - Die Stadt zwischen Vision und Wirklichkeit.

Leben und Wirken von Lucius und Annemarie Burckhardt.

Von Ueli Mäder et al., erschienen im Rotpunktverlag, Basel 2014.
Und das ist der Trailer zur DVD im Buch:



Erste Lehren daraus:

rheinhattan kleinhattan
  1. Die "Rheinhattan"-Visualisierungen waren bewusst gesetzt, um den "Savannenmenschen", für den die Hochhäuser "gefährliche Felsen" sind, zu emotionalisieren. (Thomas Kessler ab 6:48)
  2. Lucius Burckhardts Geist verfolgt Stadtbaumeister Fritz Schumacher und taucht immer dann auf, wenn die Frage lautet: "Wo ist das Manipulative?" (ab 7:18)

Abt. Mikropolitik - heute: Basel fördert die Zersiedelung!

0
0
Die so genannte "Stadtrandentwicklung Ost": Hier wollen Regierung und Parlament 11 bis 13 Hochhäuser à 75 Meter auf die grüne Wiese stellen.

Unbenannt

Bild als Street-View-Panorama

Die so genannte "Stadtrandentwicklung Süd": Hier wollen Regierung und Parlament Einfamilienhäuschenbrei über das rot markierte Landwirtschaftsland ausleeren.



Der Blick über die Grenze

"Siedlungsgebiet Lys" hinter dem Bahnhof St. Louis (ungefähr die orange Fläche auf der folgenden Karte [Regierungsunterlagen sind sehr unpräzise!]): Die von Regierung und Parlament beschlossene Verlängerung der 3er-Tramlinie soll hier explizit als "Entwicklungsmotor" (Ratschlag S. 7) dienen, um...



diese Äcker, Wiesen, Büsche und Baumgruppen grossflächig und weitherum unter Industrie-, Gewerbe- und Wohnbauten (backuplink) verschwinden zu lassen:

P6260425
P6260419
Bilder: Nahaufnahme in "Siedlungsgebiet Lys"

(Siehe dazu dieses Posting vom 27.6.2014)

Eine kohärente, glaubwürdige Stadtentwicklung mit dem Primat "Verdichten nach innen!" ist das nicht!

Diese Politik von rot-grüner Regierung und bürgerlich dominiertem Parlament fördert de facto, was Grüne und Linke in Sonntagsreden zwar als Fehlentwicklung geisseln, was sie aber dann, wenn's bei der Zonenplanung drauf ankommt - mit Ausnahme des Grünen Bündnisses (und einigen SVPlern) - trotzdem abnicken.

Zudem wird die Ausweitung der Bauzone auf die grüne Wiese in Basel-Stadt begründet mit nachweislich FALSCHEN Zahlen!

Wir weisen gerne ein weiteres Mal darauf hin:

Diese Grafik befindet sich in schwarz-weiss auf S. 39 im Basisratschlag Zonenplan vom 16.5.2012:



Die realistische Bevölkerungszunahme bis 2030 beträgt auf der Grafik ungefähr 9'000 Menschen. Das stellt die linke Säule dar.

Die vertikale Darstellung der Bevölkerungszunahme beginnt aber nicht bei Null, wie man erwarten würde. Sondern startet mit einem Versatz von +9'400 (von mir zyan markiert)! Den hat die Regierung mit dem statistisch und städtebaulich unhaltbaren Argument eingefügt, er stelle, per 2030, den "wachsenden Wohnflächenverbrauch" pro Kopf dar, der in die Planung der Bauzonen und Entwicklungsgebiete (rechte Säule) miteinzubeziehen sei.

Allerdings:

a) wächst der de facto nicht mehr, wie das Amt für Statistik eigentlich weiss.

b) ist es mehr als unsinnig, Platzverschwendung aktiv zu fördern. "Platzverschwendung" ist, was von der Regierung als "wachsender Wohnflächenverbrauch" schöngeredet wird.

Ist der Popanz "steigender Wohnflächenverbrauch" erst mal aufgestellt, dient er Regierung und Parlament als Argument, um die Ausdehnung der Bauzone auf die grüne Wiese als unumgänglich darzustellen.

Lassen wir dieser üblen Manipulation die Luft raus, ziehen also die 9'400 Gespenster ("Einwohneräquivalente" genannt) ab, sieht die Sache sehr anders aus:



Dann haben plötzlich die bis 2030 mutmasslich nach Basel-Stadt zuwandernden rund 9'000 Menschen problemlos Platz auf Neubaugebieten, die entweder schon Bauzonen sind oder sich auf Arealen befinden, die durch Umnutzung, also tatsächliche Verdichtung nach innen, entstehen. Das sind die Vierecke in der rechten Säule unterhalb der von mir eingezogenen horizontalen roten Linie.

Die "Stadtrandentwicklungen" mit ihren Bauten auf der grünen Wiese, orange umrandet von mir, liegen oberhalb der roten Linie. Das heisst, sie sind schlicht überflüssig!

Es gibt objektiv keinen Bedarf dafür!


Es gibt objektiv keinen Bedarf, wenn in den Wohnbauten, die auf den Arealen "unter der roten Linie" entstehen, pro Kopf gleich viel Platz zur Verfügung steht, wie uns im Durchschnitt jetzt bereits: 42m2.

42m2 oder weniger. Denn:

Proximity is the new cool!


(Quelle)


NACHTRAG: Die beim Gewerbeverband domizilierten Expansionisten führen ihrerseits so einiges an für ihr Anliegen. Ein Beispiel: Ihre de facto Zersiedelung bewahre das Umland vor Zersiedelung:
Die Stadtrandentwicklung bremst den Überbauungsdruck auf die umliegenden Naturzonen und Landwirtschaftsflächen.
Abgesehen von seiner sprachlichen Unzulänglichkeit ("Druck" "bremsen"???) überzeugt der Ansatz auch sachlich nicht: In Basel-Stadt Grünflächen verbauen, damit die Zersiedelung in Baselland signifikant gebremst wird? So viele Parks und Familiengärten gibt's auf Stadtboden gar nicht, die dazu unter Beton verschwinden müssten!

Abt. Was macht eigentlich... - Lance Armstrong?

Abt. Wochenendkino

0
0
Heute: Die Macht des Goldes
Die angesprochene Rolle der Schweiz - die SNB war im 2Wk die physische Goldclearingstelle der Biz die quasi die Zusammenarbeit der deutschen und amerikanischen Wirtschaftselite sicherstellte - ist in "Tower of Basel" genauer beschrieben.

Abt. Praktikantenlohn bei der "Basler Zeitung"

0
0


Es gibt Menschen, die als Journalisten arbeiten möchten. Selber schuld, kann man jetzt sagen. Es gibt darüber hinaus Menschen, die es bei der "Basler Zeitung" versuchen möchten. Selber ...

... aber lassen wir das. Die Zeitung bietet Praktikumsplätze auf der Online-Redaktion an: Sechs Monate zu 100 Prozent, möglichst bereits mit journalistischen Erfahrungen und der Bereitschaft, unregelmässige Arbeitszeiten in Kauf zu nehmen. Dafür wird man 600 Franken entlöhnt. Pro Monat!

Im "Regulativ über die Mindestlöhne und Mindestentgelte" (pdf-Dokument), das nach der Kündigung des GAV durch den Verlegerverband nur noch Empfehlungscharakter hat, stehen andere Zahlen. Als Mindestlöhne für Stagiaires sind da im ersten Semester (also für sechs Monate) 3'660 Franken angegeben. Also gut sechsmal soviel.

Dafür kann man bei der "Basler Zeitung" vielleicht in den Genuss kommen, vom frisch gekürten Chefredaktionsmitglied Michael Bahnerth, laut Chefredaktor und BaZ-Mitbesitzer Markus Somm, ein "glänzender Autor und vor Ideen sprühender Querkopf", mit viel Fleisch und Blicken ins Decolleté betreut zu werden.

Abt. Schweiz verstehen - heute: mit Christof Moser

Abt. Sicherheitschickane des Tages

Abt. Wie weiter? - heute: mit dem Bockstecherhof

0
0
Das famose Hyperwerk wird zwangsumgesiedelt vom Bockstecherhof am Totentanz in den HGK Campus auf dem Dreispitz. Dass da Wehmut aufkommt, ist nachvollziehbar. Das Abschiedsvideo:



Karen N. Gerig von der TaWo hat verdienstvollerweise zusammengetragen, wo überall neuerdings Leerstand herrscht in der Stadt, wenn die verschiedenen HGK-Institute "auf's Land" ziehen.

Unter den leer werdenden Gebäuden, ist der Bockstecherhof wohl das markanteste. Das Haus hat eine recht wechselvolle Geschichte hinter sich. In den letzten 50 Jahren war's - unter anderem - mal Galerie, mal Nachtclub ("Katakombe"!), mal - eben - Hyperwerk.

Heute gehört die Liegenschaft der "Bockstecherhof Immobilien AG":



Soweit sich per Grundbuch und Handelsregister rekonstruieren lässt, kaufte die Villa 1999 die "Bockstecherhof Immobilien AG" von der "Bockstecher Hof AG" zum Preis von "maximal" 3,5 Millionen Franken.

Aus den Gründungsakten der "Bockstecherhof Immobilien AG" (backup: BS27030122140009511999-signed (application/pdf, 693 KB) ) geht hervor, dass sie über ein Aktienkapital von 570'000.- verfügte, wozu Sigrid Annette Wecken 56'000.-, Klaus Wecken 513'000.- und Christoph Sven Hoffmann 1'000.- beitrugen.

Per 1.7.2014 wurde die Eigentümerin des Bockstecherhofs, die "Bockstecherhof Immobilien AG", mit der "Care4 AG" fusioniert. Den Fusionsunterlagen (backup: BS27030039580035772014-signed (application/pdf, 314 KB) ) ist u.a. diese Fusionsbilanz der "Bockstecherhof Immobilien AG" zu entnehmen:



Daraus ist u.a. zu lesen, dass - Irrtum vorbehalten & Ergänzungen in den Kommentaren erwünscht! -
  1. die "Bockstecherhof Immobilien AG" der "Care4 AG" ein Darlehen über 1,28 Mio gegeben hat
  2. erstere das Gebäude in ihrer Bilanz führt mit einem Wert von 3,956 Mio Franken
  3. auf der Villa noch eine UBS-Hypothek von 2,545 Mio liegt
  4. der Bockstecherhof 2013 für seine Eigentümer einen Jahresgewinn von 133'903.- abwarf (was nach Abzug der Unterhaltskosten übrig blieb von der Miete, die die FHNW bezahlte?)
  5. aus den Gewinnen der Vorjahre ein Gewinnvortrag vorhanden ist von 519'129.-
Insgesamt war der Kauf des Bockstecherhofs für Wecken 1999 ein Schnäppchen und hat die Investition seither gut Geld abgeworfen.

Hausherr Klaus R. Wecken ist u.a. Verwaltungsrat der Swiss Prime Site, und, laut seiner Adressänderungsmeldung an das baselstädtische Handelsregister vom April 2012, heute wohnhaft an der Adresse "Bürgenstock 1, La Maison, 6363 Bürgenstock". Von dort hat man eine ganz nette Aussicht…

Man darf gespannt sein, was Wecken mit der geschichtsträchtigen Immobilie an bester Lage vorhat, jetzt da das Hyperwerk auszieht… Laut TaWo war bei der "Care4 AG" nichts in Erfahrung zu bringen über seine Pläne.

Abt. Montagsvortrag - heute: "Dämmermännerung"

0
0
"Neuer Antifeminismus, alte Leier" steht im Untertitel von Barbara Kirchners Essay "Dämmermännerung".
Das Buch:

Wo die Voraussetzung der Emanzipation die Genußverweigerung ist, denkt man sie als neue Spielart der vulgärliberalen Selbstzerstörung als Selbstoptimierung, die man an den männlichen winners studieren kann, wenn man will, auch wenn’s bei denen nicht der Sexus ist, den sie sich abklemmen – ich kenne ein paar dieser Sieger aus der chemischen Industrie, der Medienwelt, der Kulturschickeria, der Univerwaltung: Sie ernähren sich von Scheiße, ihre Beziehungen sind Mondlandschaften, sie fressen Muntermacher zum Dranbleiben und Hirntöter zum Abschalten. Wer darauf neidisch ist, wer in dieser Liga dieses Spiel mitspielen will, hat höchstwahrscheinlich einen schweren Dachschaden.

Die Autorin:

Barbara Kirchner ist Professorin für Theoretische Chemie in Bonn; sie hat den Krimi Die verbesserte Frau (2002) und, gemeinsam mit Dietmar Dath, den Roman Schwester Mitternacht (2002) sowie die Begriffsgeschichte des sozialen Fortschritts Der Implex (2012) geschrieben. Sie unterrichtet auch Männer.
Am 1.6.2014 hielt sie dazu einen Vortrag, worin sie u.a. das "idiotische" Spiel "Das wird man doch noch mal sagen dürfen!" erklärt.

Zurücklehnen und eine Stunde konzentriert zuhören:

Abt. Mikropolitik - heute: Gewerbe subventionieren

0
0
Da,

P1030607

wo einst die Villa Rosenau stand

P1030609

hat das Gewerbe, das auf der Parzelle mit einem "Gewerbehaus" beglückt werden soll, einfach nicht so recht Lust auf den Bau:


Bildquelle

"Zu teuer!" fand der Gewerbeverband. Und Christian Mensch schrieb in der SchwamS gestern:
Verlangte der Kanton im ersten Anlauf jährliche Baurechtszinsen von 250'000 Franken, garantiert für die ersten zehn Jahre, so wurde dieser Betrag um 13 Prozent auf 216'000 Franken reduziert. Rolf Borner, Leiter Portfoliomanagement bei Immobilien Basel, begründet dies mit der neuen Rechtsform: Wären in Plan A die Gewerbler direkt als Baurechtsnehmer aufgetreten, werden sie in Plan B lediglich noch Mieter sein. Damit auch der Investor etwas verdienen kann und die Gewerbler nicht mehr als die von Gewerbedirektor Gabriel Barell genannten zehn bis zwölf Franken pro Quadratmeter bezahlen müssen, die öffentliche Hand die Mindereinnahmen.
Der letzte Satz ist auch im Original unvollständig. Es fehlt, vermutlich, ein "akzeptiert" o.ä. zwischen "," und "die öffentliche Hand". Item!

Die Parzelle ist 4'316m2 gross. Statt 250'000 Fr. / 4'316m2 = 58.- / m2 verlangt Immobilien Basel-Stadt also 213'000 Fr. / 4'316m2 = 49.- / m2, "damit auch der Investor etwas verdienen kann" und den Gewerblern der vom Gewerbedirektor versprochene Maximalmietzins garantiert werden kann. Das ist, man muss das Kind beim Namen nennen, Subvention für's Gewerbe!

"Gewerbehaus" Neubau überflüssig?

Dass sich das Gewerbe so ziert und den Baurechtszins drücken kann, liegt allerdings vielleicht ja auch daran, dass es die Räumlichkeiten gar nicht braucht! Gemäss der offiziellen Statistik, mit Stichtag 1. Juni, explodierte der Leerstand an Gewerbefläche im Kanton von 2003 bis 2013 von 3'400m2 auf das Allzeithoch von knapp 20'000m2 (die Zahl für 2014 ist noch nicht draussen).

Ob's vielleicht "nachhaltiger" wäre, den bestehenden Leerstand an Gewerbeflächen besser zu bewirtschaften (von mir aus mit Unterstützung des Kantons!), bevor neue Gewerberäumlichkeiten hingeklotzt werden, die dann zur Hälfte leerstehen, wie der Stücki-Businesspark seit Jahr und Tag?

Abt. Ingenieursphantasien - heute: Osttangente

0
0
Das Orange ist die heute publizierte, unterirdische Linienführung für die neue Osttangente.

Das Rote soll die unterirdische Bahnverbindung SBB->Bad.Bhf. werden.

Dem Inscheniör ist bekanntlich nichts zu schwör. Wir wünschen jetzt schon viel Vergnügen beim Koordinieren der verschiedenen unterirdischen Verkehrsetagen unter dem weiteren Gebiet der Erlenmatt!

Abt. Willkür bei der Basler Baubehörde

0
0

Die Basler Baubehörde hat einem Bauvorhaben des Basler Bürgerspital in einer Schutzzone zugestimmt wo es sonst alle anderen Anwohner mit strengsten Vorschriften seit Jahren piesackt. Der Wettbewerbssieger des 4 stöckigen Wohnhauses titelt das Projekt: "Stadthaus im Park". Und mitten drin - ungeachtet der Häuserzeile und der Schutzzone - kommt der überdimensionale Kubus auch zu stehen. Der Schildbürgerstreich und dass vom Basler Gesetz offenbar nicht alle gleich behandelt werden, wurde von onlinereports.ch dokumentiert.

[NACHTRAG von ppp]: So sah einer der Vorschläge für den Bau aus, der zwar nicht gewann, aber als Illustration für Position und Volumen dienen kann:

Stadthaus im Park an der Maisengasse

Abt. Lieber Neues statt alte Autobahnen

0
0
Jetzt freuen sich alle, dass der Bund die Osttangente unter der Erde verbuddeln will, und damit auch gleich ein paar hundert Mio CHF.
Wer oder was schafft den Planern eigentlich die Sicherheit, dass solche Bauten am Ende auch wirklich noch gebraucht werden?
Schliesslich gibt es sowas wie Wandel und Innovation. Auch im Verkehr!
Es ist doch nicht unwahrscheinlich, dass wir in ein paar Jahren gar keine Autos mehr haben, wie wir sie heute kennen. Dann gibt es optimierte Mittel zur Fortbewegung, die solche Megabauten gar nicht mehr brauchen.
Für solche "Tangenten" werden Gelder in schwindelerregender Höhe gesprochen, weil es angeblich "nötig" ist. Kann mal bitte jemand den Bedarf neu überprüfen?
Vielleicht investiert man das Geld lieber in Zukunftstechnologien?! Z.B. in einen Forschungs-Hub in Basel, ausgestattet mit 500 Mio CHF, der gezielt die Entwicklung solcher Zukunftsmodelle verfolgt. Vielleicht sind neue Mobile dann eher im Einsatz als die Tunnelbauer den Rhein unterquert haben!
Inspiration:

Und hier noch die Longversion von Gunter Dueck:
youtu.be
Viewing all 2404 articles
Browse latest View live




Latest Images