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Channel: infamy - news and entertainment
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Abt. im Sinkflug - heute: DRS2 / SRF 2 Kultur

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Die Auswertung der Jahresberichte 2008 bis 2013 der Mediapulse besagt:

Der Sender SRF 2 Kultur (ehem. DRS2) erreichte 2013 so wenig Menschen wie noch nie (trotz in diesem Jahr neu erfolgtem Einbezug der Kanäle Livestream & DAB in die Zählung [Mediapulse Jahresbericht 2013, S. 40]). Er zeigt damit dieselbe Tendenz, wie auch SRF1 und SRF3. (ERGÄNZUNG: Die Nutzung der Podcasts von SRF wird von Mediapulse NICHT erfasst.)

Das sind die über's Jahr und über Montag bis Sonntag gemittelten Tages-Verlaufskurven der Viertelstundenreichweiten von 2008 bis 2013:


(x-Achse: Tageszeit, y-Achse: erreichte Personen in Tausend)

(Grossansicht hier) Lesebeispiel: 2009 erreichte DRS2 morgens um 9 Uhr 72'700 Menschen. 2013 zur gleichen Zeit noch 49'500.

Im September 2012 schrieb die Medienwocheüber die Programmänderungen bei DRS 2, die Anfang 2013 in Kraft traten:
Am deutlichsten hörbar wird das neue Konzept am Morgen und am Vorabend. Die Zeitabschnitte von 6 bis 9 und von 16 bis 19 Uhr sollen «als magazinierte Sendestrecken die Begleitqualität von DRS 2 erhöhen und die Hördauer beim Publikum steigern.» Dafür wird die Rolle des Moderators neu definiert. Als prägende Stimme führt sie durch das Programm und soll nicht wie bisher, kompetent aber zurückhaltend nur die Musik ansagen. «Es entsteht ein völlig neuer Mix aus Musik, Moderation und journalistischen Inputs», schwärmt Programmleiterin Franziska Baetcke. Etwas nüchterner ausgedrückt: DRS 2 will – zumindest in der Primetime – durchhörbar und mehrheitsfähig werden.
Beide Abschnitte fanden, laut den Zahlen von Mediapulse, offenbar nicht den erhofften Anklang. Der Publikumsrat äusserte bereits im Oktober 2013 einige Zweifel.

Was ist aus den Kurven weiter abzulesen? Über Mittag von 12 - 12:30, wo heute die Wortbeiträge des Morgens 1:1 zweitgesendet werden, brach die Reichweite von 2012 auf 2013 um fast 20% ein.

"Zugpferde" sind, ausser dem Spitzenreiter "Kontext" morgens um 9, wie seit Jahr und Tag das "Klassiktelefon" um 13 Uhr (Telefonwunschkonzert) und die Zweitsendung des "Echo der Zeit" um 19 Uhr.
Die entsprechenden Kurven von SRF1 (ehem. DRS1, Grossansicht):

(x-Achse: Tageszeit, y-Achse: erreichte Personen in Tausend)
Die entsprechenden Kurven von SRF3 (ehem. DRS3, Grossansicht):


(x-Achse: Tageszeit, y-Achse: erreichte Personen in Tausend)
Die entsprechenden Kurven von SRF4News (ehem. DRS4News, Grossansicht):


(x-Achse: Tageszeit, y-Achse: erreichte Personen in Tausend)
Vorgehen: MGruppe Jahresberichte via Cometdocs von pdf in Excel umwandeln lassen, in LibreOffice putzen und umgruppieren, in Google-Doc-Spreadsheet einfügen, dann in Google Fusion Tables übernehmen.

Abt. Happy Birthday - heute: 500 Jahre Rathaus

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Das Basler Rathaus feiert Geburtstag. Zum Jubiläumsauftakt ist seit heute im Hof das Werk mit dem sinnigen Titel «United Enemies» des deutschen Künstlers Thomas Schütte ausgestellt:


(Bild: Juri Weiss/bs.ch)

Hier sehen wir, wie es per Helikopter antransportiert und in den Innenhof des Rathauses heruntergelassen wird (die Filmaufnahmen hat die Staatskanzlei freundlicherweise zur Verfügung gestellt):

Abt. Pinocchios Nase - heute: @ Gerhard Schwarz

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Ist die Nase von Gerhard Schwarz, Chef der neoliberalen Wirtschaftslobby Avenir Suisse (der Begriff "Denkfabrik" hat Hausverbot bei infamy!), ehemaliger Chef der Wirtschaftsredaktion der NZZ und MontPelerin-ist, heute gewachsen? Sieht schwer danach aus. Und zwar darum:

Laut Nachrichtenagentur SDA hat er heute an seiner Anti-Grundeinkommen-Medienkonferenz gesagt:
"Normalerweise mischt sich Avenir Suisse nicht in Abstimmungskämpfe ein.
Das ist die offizielle Linie. Allerdings:

A) Am 31.3.14 publizierte Schwarz bei Avenir Suisse einen Artikel unter dem Titel "Ungerechte Mindestlöhne". Derselbe Text war am 29.3. bereits in der NZZ erschienen.

B) Am 18.5. steht die Mindestlohninitiative zur Abstimmung.

C) Zwei Monate vor dem Abstimmungstermin in einer Auflage von deutlich über 100'000 gegen das Anliegen einer Initiative anschreiben, ist eine Einmischung in den Abstimmungskampf.

QED? Lügt Gerhard Schwarz?

Abt. Mikropolitik - heute: Kasernenateliers

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Bischoff und Kessler schmeissen die folgenden, renommierten Künstlerinnen und Künstler der Ateliergenossenschaft Kaserne aus ihren Ateliers auf die Strasse:
Carlo Aloe, Peter Baer, Peter Brubacher, Corsin Fontana, Lina Furlenmeier, Bruno Gasser, René Louis Gautschi, Rolf Gautschi, Karl Glatt, Bettina Grossenbacher, Serge Hasenböhler, Urs Hauser, Regula Huegli, Nicolas Jaques, Markus Kaufmann, Lenz Klotz, Noori Lee, Lehmann-Christen, Werner Merkofer, Barbara M. Meyer, Werner v. Mutzenbecher, Pierre Raetz, Marius Rappo, Hans Rémond, Werner Ritter, Agat Schaltenbrand, René Schlittler, Bruno Seitz, Alex Silber, Aldo Solari, Christina Spoerri, Paul Stebler, Beatrice Steudler, Eduard Stöcklin, Gilbert Uebersax, Jean Villard
Das verkündeten die zwei an einer Medienkonferenz (Christoph Meury applaudiert).

Die versammelte Journaille berichtet brav. Einzig das Regionaljournal und (NACHTRAG auf Hinweis) TeleBasel (hier ab 08:08) befragten jemanden von den Betroffenen dazu. Die anderen (TaWo, BaZ, bz [SDA]) halten sich nicht an diese journalistische Grundregel und plappern nur mehr oder weniger kritik- und gedankenlos nach, was die beiden Funktionäre ihnen in den Notizblock diktierten.

Dabei springt einem der Konflikt, der darzustellen wär, sozusagen ins Gesicht, wenn der Kanton eine Massenkündigung bekannt gibt und niemand der Betroffenen mit am Tisch sitzt.

Bisher bringen die Ateliers dem Staat knapp 50'000.- pro Jahr. Künftig will Bischof den Kunstschaffenden gut 200'000.- (ohne Nebenkosten) aus der Tasche ziehen.

Die Selbstverwaltung der Künstler_innen, eine fortschrittliche Errungenschaft, wird ebenfalls exekutiert. Ein externes Vergabegremium soll künftig die Räume für maximal 5 Jahre an Bewerber_innen zuteilen.

So nicht! Die Künstler_innen bleiben!

Die Ateliers in der Kasernenkirche, die darin arbeitenden Künstler_innen und ihr Milieu sind Teil des Kulturlebens von Basel. Vielleicht ein sperriger. Vielleicht ein schwer zugänglicher. Vielleicht ein widerspenstiger. So what?

Aber vermutlich gerade darum betreiben Bischof und Kessler ihr mutwilliges Zerstörungswerk. Sie vernichten diese Situation. Sie zerbrechen in langen Jahren gewachsene Strukturen und Beziehungen. Sie zerschlagen ein künstlerisches Produktionsumfeld.

Ökonomismus und kapitalistische Marktlogik sind ihre Argumente.

Natürlich ist die Kasernenkirche auch ein seit 50 Jahren bestehendes Künstler_innen-Biotop. Und gerade drum gehört es geschützt und gefördert, nicht plattgewalzt. Überall sonst auf der Welt würde so ein Ort wertgeschätzt. In Basel wird er von ein paar nassforschen, neoliberal imprägnierten Kulturverwaltern niedergebrannt.

Demnächst zieht sich die Pharmaindustrie grossräumig aus dem Klybeckgebiet zurück. Zehntausende von Quadratmentern in Fabrikationshallen etc. werden in absehbarer Zeit auf eine neue Verwendung warten. Es kann sehr gut sein, dass in wenigen Jahren in Basel Atelierraum "en masse" zu Dumpingpreisen vorhanden sein wird. Jetzt noch rasch die Mutter aller Atelierhäuser in Basel zu zerschlagen, zeugt vor diesem Hintergrund von Uninformiertheit, eindimensionalem, kurzatmigem Denken.

Mit der Massenkündigung im gleichen Atemzug von "Chancengleichheit" und "Fördermassnahme" zu sprechen, wie es Bischof und Kessler tun, ist nur zynisch!

Wer hat ihnen eigentlich den Auftrag erteilt? Was legitimiert Bischof und Kessler zu ihrem Kahlschlag? Existiert ein Beschluss von Regierung oder Parlament, der sie losschickt, die - nennen wir sie ruhig so! - Künstlerkolonie Ateliergenossenschaft zu zerstören? Nein, gibt es nicht!

Niemand hat bei ihnen eine neue "Atelierpolitik" (Wortwahl Bischof) bestellt!


Wenn's in Basel zu wenig günstige Ateliers gibt, dann ist die ungefragt abgelieferte Antwort der Verwaltung offenbar:
  • 3/4 der in öffentlichen Liegenschaften existierenden günstigen Ateliers um einen Faktor 4 verteuern
  • die seit vielen Jahren dort arbeitenden Künstler_innen auf die Strasse stellen
Was Bischof für die passende Antwort hält, ist die um 180 Grad verkehrte! Vom Kopf auf die Füsse gestellt muss sie lauten:
  • Die Quadratmeterpreise in der Klingentalkirche bleiben auf dem aktuellen Stand!
  • Niemand dort erhält die Kündigung!
  • Die Selbstverwaltung der Ateliergenossenschaft wird respektiert und beibehalten!
  • Die 2% Zinsen aus dem 85 Millionen Darlehen des Kantons an die MCH Messe Schweiz (1,7 Mio pro Jahr) werden künftig jährlich zweckgebunden in einen Kunstraumfonds einbezahlt. Daraus beschafft Immobilien Basel-Stadt (IBS) Räume durch Zukauf oder Zumiete, die an Künstler_innen weitergegeben werden. Als Richtgrösse für den von den Mieter_innen zu bezahlenden Quadratmeterpreis gilt jener der Ateliergenossenschaft in der Klingentalkirche!
  • Die Räume des Kunstraumfonds müssen von den Künstler_innen selbstverwaltet organisiert werden!
  • Privilegien für alle! Das Geld ist vorhanden! Es muss nur korrekt verteilt werden!
Warum Geld von der MCH umleiten? Zum Beispiel darum: Weil derselbe Bischof, der jetzt 33 Künstler_innen auf die Strasse stellt, um künftig mehr Geld aus den handverlesenen Nachmieter_innen zu pressen, erst unlängst das Gesuch der über 30 Millionen Franken Überschuss produzierenden MCH Messe Schweiz auf Geld aus dem Lotteriefonds unterstütze, wonach die Regierung - sich auf Bischofs positive Beurteilung berufend - verordnungswidrig, der MCH-Tochter Art Basel 100'000.- nachwarf.

Und z.B. darum: Die Messe Schweiz (zu 33% im Eigentum von Basel-Stadt, zu 59% in der Hand von Privaten, siehe JB'13, S. 48) spart jeden Monat (!) 100'000.- Zinsen, weil ihr Basel-Stadt und Baselland zusammen ein 60 Millionen Darlehen ZINSLOS gewähren, schreibt MCH in ihrem Finanzbericht 2012 (application/pdf, 921 KB) auf Seite 92. Wer einem privaten, u.a. mit einer Kunstmesse Millionengewinne erzielenden, kommerziellen Betrieb monatlich 50'000.- schenkt (Anteil BS an zinslosem Darlehen), hat jede Legitimation für Aktionen wie die von Bischof und Kessler angekündigte verloren.

Am 15. Mai 2014, 20.00 bis 21.00 Uhr im Unternehmen Mitte, Salon im 1. OG, Gerbergasse 30, laden Bischof & Kessler zu einer "Informationsveranstaltung und Anhörung" (siehe Fussnote hier). Man wünscht ihnen ein zahlreiches und kritisches Publikum an dem Anlass...

Abt. what you missed - heute: Ibrahim Maalouf

Abt. zu späte Castinginserate - heute: für 14 rooms

Abt. Happy Birthday - heute: Ausstellungsraum Klingental

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40 Jahre Ausstellungsraum Klingental

Die Ansprachen von Guy Morin, Philippe Bischof (per Handy aus London zugeschaltet; nach einigen technischen Schwierigkeiten hat es dann doch noch geklappt) und Kuratorin Nadine Wietlisbach:



Nein, die Massenkündigung war kein Thema der Ansprachen. Es flogen auch keine faulen Eier.

Abt. Mikropolitik - heute: ananas und P.M.

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  1. 2008 erscheint von P.M. das Buch "Neustart Schweiz – So geht es weiter".
  2. 2010 entsteht im Bahnhofbuffet Olten der Verein "Neustart Schweiz".
  3. 2011 erscheint die erste Auflage der kostenlosen, frei kopierbaren Broschüre "Nachbarschaften entwickeln".
  4. 2012 beginnen die Bauarbeiten an der Kalkbreite in Zürich, einem stark am Nachbarschaftskonzept von Neustart / P.M. orientierten, genossenschaftlichen Bauprojekt.
  5. 2013 erscheint die zweite Auflage des kostenlosen, frei kopierbaren Konzeptes / Leitfadens / Ideenpapiers "Nachbarschaften entwicklen".
Das könnte z.B. so eine Nachbarschaft sein:

Zwischenfazit: Wer sich für neue Konzepte interessiert, wie spannende, bunte, lebendige, verdichtete, integrative, soziale Nachbarschaften funktionieren könnten, stösst bei Neustart / P.M. auf reichlich Material / Inspirationsquellen / Tipps etc.

Und dann, plötzlich, wie aus dem Nichts,…

treten 2014 ETHZ & ecos auf den Plan.

Die ETHZ und das Beratungsbüro "ecos" vom Hansdampf-in-allen-Gassen Daniel Wiener bearbeiten seit Herbst 2013 eine 239'736 CHF teure Ananas. Jedenfalls heisst so das zwei Jahre dauernde Projekt

"ANgebotsstrategie NAchhaltig NAchverdichteter Städte"

Für dessen Durchführung in 24 Monaten erhielten sie von der Kommission für Technologie und Innovation 239'736.-.

Und was haben ETH und Wiener vor mit der eine Viertelmillion teuren Ananas? Aus der Selbstdarstellung:
ANANAS erarbeitet Strategien für Stadtentwickler, um Haushalten mit nachhaltigen Lebensstilen zu ermöglichen, in der Stadt geeigneten Wohnraum zu finden. Das bedeutet zum einen qualitativ erwünschte Verdichtung und Energieeffizienz, gleichzeitig aber auch höhere Lebensqualität und soziale Nachhaltigkeit.
Und weiter:
Das KTI-Projekt der ETH Zürich und von ecos bringt Behörden und Investoren zusammen und erarbeitet Prinzipien und Richtlinien für Städte und Gemeinden, welche nachhaltige Lebensstile fördern wollen.
Und was soll rauskommen, wenn die Ananas ausgepresst ist?
Das Produkt von ANANAS ist ein Handbuch mit Umsetzungsmassnahmen, welche Städte und Investoren darin unterstützen, Angebote für die Zielgruppe mit nachhaltigen Lebensstilen bereitzustellen. Das bedeutet, Projekte zu planen und umzusetzen, die nachhaltige Lebensstile begünstigen, urbane Qualitäten fördern und gleichzeitig der Zersiedelung entgegenwirken.
Das Handbuch ist frei verfügbar soll auch in anderen schweizerischen Städten Anwendung finden.
Und woher stammt der Inhalt des ananas-Handbuchs?
Die Prinzipien und Richtlinien entwickelt ANANAS anhand von sechs mittelgrossen und grösseren Wohnbauprojekten in den Städten Basel und Zürich. Die Projekte befinden sich in unterschiedlichen Planungs- und Realisierungsphasen. So können je nach Projektstadium die Richtlinien in die Planung einfliessen oder die Auswirkungen bei der Umsetzung beurteilt werden.
Na, klingelt es in den Ohren?

Daniel Wiener / ANANAS zapft die bottom-up entstandenen, von P.M.s (und Neustart) ab 2008 (eigentlich seit bolo'bolo anno 1983) publizierten Büchern und Broschüren inspirierten Projekte (z.B. Kalkbreite) an, saugt deren Konzepte, Ideen und Erfahrungen, KTI-gefördert, ab, macht daraus sein eigenes top-down-"Handbuch" und verkauft das "Stadtentwicklern" und "Investoren".

Vielleicht ist "Ananas" nützlich, um Geldverwalter und Behörden zu sensibilisieren für das Anliegen von Neustart-inspirierten Initiativen und Baugenossenschaften.

Vielleicht ist "Ananas" nützlich, damit grüne Regierungsräte wie Guy Morin am "Earth Day" bei ihren Präsentationen etwas Vernünftiges auf den Slides zeigen können.

Koinzidenz vs. Kausalität

Dass aber nirgendwo, überhaupt nirgends, mit keiner Silbe, erwähnt wird, woher die Ideen stammen (Kausalität), die jetzt plötzlich (nach den Publikationen von P.M. / Neustart) auch (Koinzidenz) bei "Ananas", resp. Bundesamt für Raumentwicklung oder auf den Slides von Guy Morin auftauchen, ist politisch vielleicht verständlich - aber sachlich nicht zu rechtfertigen.

Über die Konstellation lächelt der Protagonist von P.M.s "Weltgeist Superstar" von 1980 vermutlich nur milde.

Abt. freiwillige Immobilieninserate - heute: @ Dreispitz

Abt. Ausgehtipps - übermorgen: Anna Lauvergnac

Abt. Wasserstand - heute: Biozentrum Neubau

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"Wenn wir nicht andauernd Grundwasser abpumpen würden, wäre das unterste Niveau gefüllt bis zum Rand", sagte mir einer der Arbeiter. Der Wasserstand steigt und sinkt mit dem Rheinpegel.

Baustopp @ Biozentrum Basel

Wenn das Hochhaus steht, wird es also quasi im Grundwasser schwimmen. Eigentlich ist das Biozentrum Hochhaus ein Schiff.

Nächsten Dienstag soll mit Schneider-Amman der Grundstein gelegt werden. Wann die Bauarbeiten weitergehen, gestoppt infolge Rekurs eines unterlgenen Generalunternehmers, wussten die Arbeiter vor Ort nicht.

Abt. Das BaZ-Schwedenreisli

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Ist es Satire, und ich habe dies einfach nicht verstanden? Nachdem die "Basler Zeitung" eine Studienreise des BVD-Kaders nach Stockholm auf krude Weise zum Skandal aufgebauscht hatte, folgt nun die Berichterstattung vor Ort.

Nun Berichterstattung ist etwas viel gesagt. Die "Basler Zeitung" hat ihren SVP-Jungspund Aaron Agnolazza nach Stockholm geschickt mit dem Auftrag, sich das anzusehen, was sich womöglich die Delegation des BVD ansieht. Zum Beispiel die Hotelzimmer im "Scandic Grand Central", die ja nicht eigentlich Grund der Reise sind, über die sich Agnolazza aber dennoch ausladend auslässt:
"Das günstigste Einzelzimmer, das wohl eher einer Besenkammer als einem Zimmer gleichkommt und kein Tageslicht hat, misst gerade einmal knapp acht Quadratmeter – Bett und Dusche inklusive. Dafür sind in den 270 Franken pro Nacht gratis Internet und Frühstück inbegriffen. Wo wohl die Kadermitarbeiter des BVD nächtigen müssen? Diese haben ihre Zimmer nämlich für gerade einmal 172 Franken pro Nacht gebucht, wie aus einer Medienmitteilung vom 18. Februar hervorgeht.
Soll der Agnolazza doch froh sein, ein Hotelzimmer mit Bett inklusive bekommen zu haben.

Aber auch sonst erfährt man als BaZ-LeserIn nicht gerade viel, was über Agnolazzas konsequente Ablehnung von allem, was das BVD in die Hand nimmt, hinausgeht. Im zweiten Teil des BaZ-Stockholmiade ist zum Beispiel zu lesen, dass eine schwedische Zeitung in der Hotel-Lobby TV-Interviews durchführt, was wohl ebenfalls nicht eigentlicher Anlass der BVD-Reise war. Inhaltlich nachvollziehbare Besuchsgründe werden nur angetippt. Und wenn, dann ausgesprochen schludrig und ganz und gar unrecherchiert (was in diesem Zusammenhang als Zeichen für eine überaus konsequente Haltung zu verstehen ist).

So lesen wir, dass die Parkbussen und Anwohnerparkkarten teuer sind und dass das Roadpricing-System ein Flop sei:
"Wirkung verfehlt: Das Roadpricing ist mit rund 1.40 Franken pro Fahrt zu günstig."
Woher Agnolazza das weiss? Von einem Taxifahrer natürlich, die wissen ja bekanntlich alles und sind Garanten für objektive Aussagen, was Verkehrsmassnahmen angeht.

Dass Agnolazza das Roadpricing als möglicher Anregungspunkt der BVD-Delegation erwähnt, ist ein weiteres Indiz für die Recherche-Verweigerung. Roadpricing wurde von den Verantwortlichen in Basel nie als Massnahme zur Verkehrsberuhigung in Betracht gezogen.

Abt. Humorformen - heute: Plakatkleberhumor

Abt. Geschwurbel - heute: NZZ am Sonntag

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Am 4. Mai vermeldete die NZZ am Sonntag, Roche grüble dran rum, ob die Firma in Basel ein zweites Hochhaus brauche.
Mit Blick auf den begrenzten Platz auf dem Gelände und die wachsende Mitarbeiter-Schar liegt der Bau eines weiteren Hochhauses nahe. Gemäss dem Unternehmen nahestehenden Personen ist Roche genau das am Prüfen.
"wachsende Mitarbeiterschar"? Können wir bitte genaue Zahlen haben, NZZaS?
Allein im vergangenen Jahr stellte der Konzern im Raum Basel 700 Mitarbeiter ein. Der Personalbestand vor Ort stieg um 7,6% und wuchs damit kräftiger als der Umsatz. In den letzten drei Jahren wurden am Hauptsitz mehr als 1400 Stellen geschaffen. Jeder zehnte Beschäftigte arbeitet in Basel. «Die Mitarbeiterzahl erhöht sich im Moment überdurchschnittlich», sagt Sprecherin Silvia Dobry. Auch dieses Jahr will die Führung am Rheinknie neue Arbeitsplätze schaffen.
Also Nein, keine genauen, absoluten Zahlen in der NZZ am Sonntag über die Anzahl Mitarbeitende von Roche im Kanton Basel-Stadt und wie diese Zahl sich verändert hat. Nur Geschwurbel. Also: Go to the source! Ein Mail an die Mediensprecherin von Roche:
Sehr geehrte Frau Dobry

Die NZZ schrieb: "Allein im vergangenen Jahr (…) Auch dieses Jahr will die Führung am Rheinknie neue Arbeitsplätze schaffen."

Andererseits lese ich in Ihrem Jahresbericht 2013:

"The number of FTEs in 2013 increased by 2,991 to 85,080, primarily as a result of growth in our Pharmaceuticals business in Asia—Pacific."

Um insgesamt die Entwicklung Ihres Headcounts und ihrer FTEs in der Schweiz und auf dem Platz Basel vor diesem Hintergrund besser beurteilen zu können, bitte ich Sie, mir folgende Informationen zukommen zu lassen, falls möglich:

- Headcount der Angestellten von Roche in Basel-Stadt von 2003 bis 2013
- Headcount der Angestellten von Roche in der Schweiz von 2003 bis 2013
- FTEs von Roche in Basel-Stadt von 2003 bis 2013
- FTEs von Roche in der Schweiz von 2003 bis 2013
Darauf Silvia Dobry:
Hier finden Sie die Zahlen, die wir veröffentlichen:
FTE: Roche Gruppe, in Switzerland
2002: 69'659, 08'569
2003: 65'357, 07'358
2004: 64'703, 07'498
2005: 68'218, 08'524
2006: 74'372, 08'908
2007: 78'604, 09'562
2008: 80'080, 09'991
2009: 81'507, 10'319
2010: 80'653, 10'541
2011: 80'129, 10'540
2012: 82'089, 11'150
2013: 85'080, 11'867
Rückfrage:
Sehr geehrte Frau Dobry,

Vielen Dank für die Angaben. Gehe ich aufgrund Ihrer Antwort recht in der Annahme, dass Roche ergo auch nicht auf Anfrage bereit ist, die Schweizer FTEs zusätzlich nach "Basel-Stadt / übrige Schweiz" aufgeschlüsselt zu publizieren?
Antwort Dobry:
Wir haben die Zahlen nicht bis ins Jahr 2002 zurück.
Momentan beschäftigt Roche über 9000 Mitarbeitende in Basel/Kaiseraugst.
Rückfrage:
Die Zahl 2002 ist nicht zwingend :-) Wie wäre es mit den letzten 7 oder 5 Jahren? Allerdings würde mich tatsächlich insbesondere die Zahl der FTE / der headcount im Kanton Basel-Stadt interessieren. Bei Basel/Kaiseraugst wär dann schon Kaiseraugst im Kanton Aargau mit dabei. Ich könnte gut verstehen, wenn die Kantonsgrenzen für Roche keine sinnvolle Untereinheit ausmachen und sie darum keine solche Abgrenzung der FTE / des headcount vornehmen können. Aber für die hiesige Politlandschaft wäre es eben trotzdem durchaus interessant zu sehen, wie sich die FTE / headcount bei Roche im Kanton BS verändert haben über die letzten paar, sagen wir 7 oder 5 Jahre.
Antwort Dobry:
Ich kann verstehen, dass die Zahl für Basel für Sie interessanter wäre, aber wir veröffentlichen nur Zahlen zum Standort und der Standort ist Basel/Kaiseraugst.

Die Zahlen für Basel/Kaiseraugst (FTE) sind folgende:
2013 - über 9000
2012 - über 8800
2011 - über 8400
2010 - über 8500
2009 - über 8300

Ich hoffe das hilft.
Roche will also nicht offenlegen, wie viele Vollzeitstellen in Basel-Stadt auf ihrer payroll stehen.

Ob das hilft? Nunja. Nur ein bisschen. Vielleicht steht woanders, wie viele Menschen in Kaiseraugst für Roche arbeiten? Hier ist eine Zahl:
«Die Anzahl der Mitarbeitenden im Betrieb Kaiseraugst ist in den letzten fünf Jahren um 30 Prozent auf rund 1'600 gewachsen. Somit steigt auch der Bedarf an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für unsere Mitarbeitenden», ergänzt Matthias M. Baltisberger, Leiter Roche Basel/Kaiseraugst.
1'600 Mitarbeitende 2013 sind, gemäss Konzerndurchschnitt, etwa 1'567 FTEs. Wenn das 130% sind, dann sind 2008 1'205 100%. Das ergäbe dann - abgeleitet - sehr ungefähr folgende Zeitreihe, die Roche selber nicht rausrücken wollte:

Jahr: Roche Basel-Stadt, Roche Kaiseraugst

2008: x'xxx, 1'205
2009: 7'022, 1'277
2010: 7'149, 1'359
2011: 6'977, 1'422
2012: 7'305, 1'494
2013: 7'433, 1'567

Von 2009 bis 2013 stieg die Anzahl FTEs in Basel-Stadt also um 411 Stück oder 5,9%.


Erinnern wir uns kurz an das von der NZZ am Sonntag weiterverbreitete Geschwurbel:
Allein im vergangenen Jahr stellte der Konzern im Raum Basel 700 Mitarbeiter ein. Der Personalbestand vor Ort stieg um 7,6% und wuchs damit kräftiger als der Umsatz. In den letzten drei Jahren wurden am Hauptsitz mehr als 1400 Stellen geschaffen. Jeder zehnte Beschäftigte arbeitet in Basel.
So langsam klärt sich der PR-Nebel: "Stellen" sind wenig aussagekräftig, Vollzeitäquivalente (FTEs) sind die harte Währung.

Die "700" Einstellungen "im Raum Basel" 2013 laut der NZZaS lassen offen, wie viele davon zuvor entlassen wurden. Die "700" lösen sich bei Roche-Sprecherin Dobry in +200 FTEs gegenüber 2012 auf. Damit Du "700 Einstellungen" bei bloss 200 neuen FTEs vermelden kannst, musst Du zuvor rund 450 FTEs entlassen!

Der "vor Ort" laut NZZaS um "7,6%" gewachsene Personalbestand wuchs in FTEs lediglich um 2,2% (8'800->9'000). Wie die NZZaS auf ihre "7,6" kommt, ist nicht nachzuvollziehen.

"1'400 Stellen in drei Jahren" sind de facto 500 FTEs mehr Ende 2013 als Ende 2010. 500FTEs sind, aufgerundet, 550 Stelen. Wie kommt die NZZaS auf "1'400"? Es ist nicht nachzuvollziehen.

Und wozu genau braucht jetzt die Roche ein zweites Hochhaus?

Abt. Hunting or chasing

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Falls das mit dem Tessiner
Hunting for stars

nicht klappt...
Ich war dann mal in Basel
Chasing for Rainbows:

1. Alles hat ein Geschlecht nur die Wurst hat 2!
2. Heute ist Erntedankfest der Telcos!
80 Rp./SMS/Anruf, Festnetztarif

Abt. Mikropolitik - heute: SRF goes SBB

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Vom Markthalle-Hochhaus aus
Stapelvolumen von der Markthalle aus

Christian Mensch munkelt in der Schweiz am Sonntag, SRF baue das neue Studio in das Stapelvolumen:
Da nach den Worten von SRG-Verwaltungsratspräsident Raymond Loretan die SBB mit von der Partie seien, spricht viel für die geplante Erweiterung des Südparks im Gundeldingerquartier als neuer Studiostandort. Das zwanzig Stockwerke hohe Gebäude, entworfen von Herzog & de Meuron und gebaut durch die SBB wird gemäss Planung Anfang 2019 bezugsbereit sein.
2011-09-29 14.18.42

Ungefähr vom alten Studiostandort auf dem Bruderholz aus sieht der Neubau am Bahnhof so aus:

von der Schäublinstrasse aus

Das freut die bedauernswerten vollkonvergenten Kulturmedienmenschen, die aus dem urbanen Zürich ins provinzielle Basel pendeln müssen ganz besonders:

Sie werden aus dem Zug aus- & in die "knapp 100 Millionen" teure Unterführung 2.0 hinabsteigen, durch ein im Design ihnen aus Zürich bekanntes Shopville...

B&W Shopville

...hindurchschlendern (praktisch für Einkäufe auf dem Heimweg!) und per Rolltreppe & Lift direkt an ihren Bildschirmarbeitsplatz im Glaspalast...

120425-Visualisierung-Buchner-Bruendler-Architekten-Basel-Staedtebau-Sudie-Hochstrasse-Quartierabschluss-Gleisfeld-Sued-SBB-cam2

...gelangen können, ohne mit der Stadt am Rheinknie und ihren Aborigines je irgendwie in Kontakt treten zu müssen. Siehe Unterführung gemäss SBB-Plänen von 2011
:

2011-09-29 14.14.36

Die zusätzliche (!) zweite Unterführung (siehe "Neue Unterführung Ost" weiter unten) kommt wohl erst mit dem zweiten Hochhaus an der Hochstrasse:

120425-Visualisierung-Buchner-Bruendler-Architekten-Basel-Staedtebau-Sudie-Hochstrasse-Quartierabschluss-Gleisfeld-Sued-SBB-cam4

Von der Unterführung 2.0 geht's dann übrigens nochmal mindestens 10 Meter in die Tiefe zum Tiefbahnhof der unterirdischen Verbindung Bahnof SBB <-> Badischer Bahnhof, von ihrem PR-Büro in durchsichtiger Absicht auf den kitschig-bemühten Namen "Herzstück" getauft. Hier das Tiefenprofil vom Birsig, entlang der Geleisachse, bis Peter-Merian-Brücke:

Der Tiefbahnhof in Basel

Quelle: Technischer Schlussbericht der Vorstudien 2008–2012, S. 24 (.pdf!, backup: TSV-08-12 (application/pdf, 2,689 KB) ).

P.S. Warum scheiterte eigentlich damals der ewig lange als so gut wie beschlossen kommunizierte SRF-Umzug in die Rostbüx?

20120128_152720

Christian Mensch schreibt heute, die SBB seien schuld gewesen:
Im vergangenen Sommer musste SRF kleinlaut eingestehen, dass der angekündigte Umzug in das rote Postgebäude über den Gleisen des Basler Bahnhofs trotz ausgehandeltem Vorvertrag nicht zustande komme. Die SBB hatten sich umbesonnen, nachdem sie in Gesprächen mit der Basler Verwaltung das eigentliche Entwicklungspotenzial ihres Kolosses an zentraler Lage erkannt hatten. SRF wurde daraufhin als Mieter wieder ausgeladen.
Die Medienwoche hingegen schrieb vor knapp einem Jahr:
«Die Post hat nach eingehenden Abklärungen, Verhandlungen und Studien sich gegen einen Zwischennutzungsmietvertrag mit SRF entschieden», teilt Post-Sprecher Oliver Flüeler auf Anfrage der MEDIENWOCHE mit.
Anders als Nick Lüthi in der Medienwoche, hat Christian Mensch in der SchwamS kein Zitat als Beleg. Drum würd ich in der Frage eher der Medienwoche vertrauen.

Abt. Farbenfrohe Wohnkultur ...

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wohnen (image/gif, 1,070 KB)

... in der Ausstellung "Sag mir, wie du wohnst ..." im Haus zum Kirschgarten des Historischen Museums Basel, das jetzt neu den Namen "Museum für Wohnkultur" trägt.

Man kann übrigens selber seinen Teil zur Ausstellung beitragen: Konkret fordert das Museum seine BesucherInnen auf, ein Bild des eigenen Lieblingsraums einzuschicken oder über Facebook, Twitter, Instagram mit Hashtag #lieblingsraum zu posten mit folgenden Angaben: Vorname, Alter, Beruf, Art des Haushaltes. Ein paar Beispiele gibt es hier zu sehen.

Abt. Veranstaltungshinweis - heute: @ klybeckinsel

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Infoveranstaltung «Stadtteil-Entwicklung für wen?»

heisst es heute Abend im Quartiertreffpunkt Brückenkopf an der Kleinhüningerstrasse 205. Und das ist das Logo auf dem Flyer:

klybeckinsel.ch Veranstaltungsflyer

A propos "Sanierung, Kündigung, hohe Mieten, Wegzug"

Alle drei jüngsten, offiziellen Bevölkerungsszenarien des Kantons rechnen damit, dass (mindestens) bis 2035 netto mehr Menschen aus Basel-Stadt in andere Kantone wegziehen, als von dort ans Rheinknie. In dem Paper heisst das "interkantonaler Wanderungssaldo". Und der ist und bleibt negativ.

Implizit heisst das auch, dass die hochkarätig zusammengesetzte Arbeitsgruppe der Verwaltung, die die Prognosen verantwortet, damit rechnet, dass Basel die nächsten 20 Jahre netto für die schon hier Lebenden zu wenig attraktiv bleibt.

Zusammengerechnet werden zwischen jetzt und 2035 netto 20'000 Menschen mehr die Stadt in Richtung "Restschweiz" verlassen, als von dort herziehen. Die Stadt kann die 20'000, netto, nicht halten. Es bleibt unter dem Strich attraktiver, aus Basel in die "Restschweiz" wegzuziehen, als von dort herzukommen:

interkantonaler Wanderungssaldo

Das heisst auch: Basel-Stadt ist offensichtlich für bereits anderswo in der Schweiz wohnhafte Menschen netto nicht attraktiv (genug).

Diesem ungebrochenen "interkantonalen Wanderungsverlust" stehen in allen drei Szenarien bis 2035 andauernde "internationale Wanderungsgewinne" gegenüber, zwischen durchschnittlich +1'800 und +500 Menschen pro Jahr.

Ohne Zuzug von Menschen aus dem Ausland ist die Bevölkerungszahl von Basel-Stadt ergo nicht zu halten, geschweige denn zu steigern.

Abt. Mikropolitik - heute: 3er querfeldein

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So beschreibt gestern das regierungsrätliche Communiqué die Streckenführung der 3er Verlängerung:
Die neue Tramverbindung mit einer Länge von 3,1 km beginnt an der heutigen Endhaltestelle „Burgfelden Grenze“ und wird über die Burgfelderstrasse zur Zollanlage am Burgfelderhof geführt. Von dort aus verläuft sie über das Areal des Sportzentrums Pfaffenholz und die Strassen Rue Jean Mermoz, Avenue du Géneral de Gaulle und Rue du Soleil zum westlichen Bahnhofeingang von Saint-Louis.
Was natürlich stark untertrieben ist, denn die Baustelle beginnt, laut massgeblichem Ratschlag, Seite 14, bereits an der Ecke Bungestrasse / Luzernerring, wo, infamy-Lesende wissen das schon lange, bereits vor einem Jahr auf Vorrat eine Kurve ins Tramgeleise eingefügt wurde.



Unter anderem wird für die Streckenführung hinter der Rehab, auf französischer Seite, am Sportplatz Pfaffenholz geschraubt, ist dem Ratschlag zu entnehmen:
Nach dem Zoll befindet sich auf französischem Boden der Sportplatz Pfaffenholz, welcher im Besitz des Kantons Basel-Stadt ist und vom Sportamt betrieben wird. Die neue Tramverbindung führt auf französischer Seite über den genannten Sportplatz entlang des REHAB Basel, Zentrum für Querschnittgelähmte und Hirnverletzte und Schweizerisches Paraplegikerzentrum Basel. Die Patienten des REHAB benötigen grösstmögliche Ruhe und zum Schutz ihrer Intimsphäre einen ausreichendem Sichtschutz. Eine Tramführung direkt entlang der Landesgrenze (Abstand zum Gebäude ungefähr 20 m) würde diese Bedingungen nicht erfüllen. Daher wird das Tram in ausreichendem Abstand (mindestens 45 m) zum REHAB geführt, hierzu bedarf es einer Verschiebung von Sportfeldern und einer Umgestaltung der Landschaftsflächen mit Lärm- und Sichtschutzmassnahmen, an der sich Basel-Stadt (65%) und der Bund (35%) mit 2.365 Mio. Franken beteiligen.
Eine der Wirkungen der 3er-Verlängerung ist zudem, dass die Shopping Mall "Géant Casino" eine Haltestelle bekommt (wobei irritierenderweise gleichzeitig dieselbe Fläche auf dem IBA-Dokument, umgenutzt, als "Cité Verte" eingezeichnet ist). Neben dem 8er steht künftig auch der 3er zur Verfügung für öV-gestützte, günstige Einkäufe im grenznahen Ausland...



Umlagerung auf öV???

Der Ratschlag verspricht auf Seite 7, die 3er-Verlängerung werde 2 von 100 Fahrten von Frankreich in die Schweiz zusätzlich ersetzen durch öV-benützende und so deren Anteil auf 16 von 100 Fahrten erhöhen (die anderen 84 erfolgen individuell und verbrennungsmotorgestützt). Ob die Prognose zutrifft? Wie sagt der Franzose so schön? On verra. Ich hab da so meine Zweifel, denn:

Gleich nebenan sind Planungen im Gang, wie die schöne Wildnis zwischen Bachgraben und Euroaiport zu Park, Wohn- und Gewerbegebieten umgekrempelt werden kann. Dort sollen u.a. schöne neue breite Strassen durch die Landschaft entstehen, wie z.B. den "Entwicklungsstudie" (S. 75) genannten Unterlagen aus dem Hause Courvoisier, erstellt vom "Büro Courvoisier" im Auftrag der IBA Basel, der Gebietskörperschaften und Landbesitzer, zu entnehmen ist:



Die schwarze Doppellinie ist eine neue Verbindungsstrasse, die eine neue Autobresche schlägt von Ausgang Hésingue nach Allschwil, die es bis jetzt nicht gibt. Sie liegt ungefähr parallel zur 3er Verlängerung...

Und weiter lesen wir bei Courvoisier in der "Entwicklungsstudie" auf S. 30über zusätzliche neue Strassen:
Auf Schweizer Seite soll die Route des Carrières [Gebietsquerung Hésingue-Allschwil] unterirdisch in Richtung Schweizer Autobahnnetz weiter geführt werden. Entsprechende Varianten wurden im Rahmen von ELBA erarbeitet. Vom Tunneleingang soll zudem eine Verbindungsstrasse an der Grenze entlang bis zur Autobahn A35 führen.
Mein leiser Verdacht: Diese neuen Verbindungsstrassen torpedieren auf französischer Seite jeden Anreiz, im Bahnhof St. Louis in den dorthin verlängerten 3er umzusteigen!

Übrigens: In den Schubladen der Planer liegen bereits Pläne für ein "Tram 9" nach Hégenheim:


Tramlinie 9 auf einer größeren Karte anzeigen

Abt. Realsatire - heute: BaZ-Mann Daniel Wahl

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Wie klingt BaZ-Redaktor Daniel Wahl, wenn er sich warmgeschrieben hat und so richtig in Fahrt kommt? So:
Wo die Eigentümerin Immobilien Basel-Stadt derzeit ihre Häuser saniert und die Basler Sozialhilfe ihre Leute in sogenannten Notwohnungen einquartiert und für die Liegenschaftsverwaltung verantwortlich zeichnet, liegt der Abfall meterhoch auf offener Strasse. (…) Ein Augenschein vor Ort zeigt indessen spielende kleine Kinder zwischen den Plastikkanistern, die als Giftstoffbehälter gekennzeichnet sind, – so wie man es aus Neapel oder aus den Slums von Rio de Janeiro kennt.
Und so:
B.G., einer der wenigen verbliebenen Schweizer im Quartier vis à vis, hadert mit den Zuständen (…)
"Einer der wenigen verbliebenen Schweizer"? Hey, Wahl, klicken Sie doch das nächste Mal einfach hier, bevor Sie Ihre xenophoben Ressentiments - oder die eines rummeckernden Nachbarn mit Schweizerpass - ventilieren! Und zählen sie die "wenigen verbliebenen" mal zusammen. Ich komme auf weit über 1'000 Schweizer im Umkreis von 400 Metern um die Theodoer-Herzl-Strasse.

"Abfall meterhoch auf offener Strasse"? "wie man es aus Neapel oder aus den Slums von Rio de Janeiro kennt"?

Jetzt ist bei Ihnen auch noch die letzte Sicherung durchgebrannt!

Hier sind Baustellen von Gebäudesanierungen!

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Dass dabei Ramsch zum Vorschein kommt, der temporär irgendwohin muss, z.B. neben das Trottoir, ist ja wohl das Normalste von der Welt!

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Mein überaus wohnliches Quartier als "Slum" zu verunglimpfen, nehm ich als persönliche Beleidigung.

Ihre xenophobe, verfälschende, unflätige und stillose Hetze können Sie sich für Ihren SVP-Stammtisch aufsparen, Daniel Wahl! Sie beweisen damit einmal mehr, dass Sie - und Ihr Blatt - sich vom Journalismus definitiv verabschiedet haben!
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