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Abt. Qualitätsjournalismus – heute: Tamara Wernli am Sonntag

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Wer sagt denn, dass die neue Sonntagsausgabe der "Basler Zeitung" ohne zusätzliche personelle Ressourcen erstellt wird. Die "Basler Zeitung" leistet sich sogar einen Star am Journalistinnenhimmel. Nein, nicht Ulrich Schlüer, auch Urs Paul Engeler nicht, sondern Tamara Wernli:
"Ab sofort besucht Wernli so einmal pro Woche für die BaZ einen Anlass, um darüber jeweils in der Sonn- tagsausgabe in einer bebilderten Kolumne zu berichten. «Tamara’s Rendez-Vous» tritt die Nachfolge von -minus Tante-Elsa-Klatschkolumnen und der Schnääderänte an."
Oh, wie wird mir warm ums Herz. Tamara, die sogar schon bei Stefan Raab eingeladen gewesen, wie aus der BaZ-Vorschau zu erfahren ist, aber nicht hingegangen sei, weil der Einladungsgrund ein Versprecher gewesen sei. Sie wird uns in die Traumwelten der Promis führen, wie sie sich zitieren lässt:
"Man möchte leichte, positive News lesen und schöne Fotos sehen. Ich möchte den Leser für fünf Minuten die eigenen Probleme vergessen lassen."
Wow! Das Engagement von Wernli als Sonntags-Amnesistin ist ein Versprechen, denn schreiben, das haben wir hier bereits lobend erwähnt, kann sie ja.

Abt. Tamaras Po und die flache Erde

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Zuerst die gute Nachricht: Sie ist erschienen, die neue "Basler Zeitung" am Sonntag. Sie sei "magaziniger" als die Werk- und Samstags-BaZ, schreibt die Zeitung auf ihrem Online-Portal. (Wir deklinieren: Magazin, Magaziner, Magie!)

Nun aber zum Inhalt. Wie alle Sonntagsblätter geht es vor allem um Hildebrand, Hildebrand und noch einmal Hildebrand. Aber anders als andere Sonntagsblätter (hier zusammengefasst in der "Tageswoche") hat die Basler Ausgabe nicht wirklich Neues über den Fall zu berichten, auch wenn Chefredaktor Somm (mit abgeschnittenem Kopf) in seinem kleinlauten Leitartikel (nach dem Mottp: "Warum hört denn niemand mehr auf meinen Blocher?!") das Gegenteil behauptet. Aber dafür kommt Blocher selbst in einem Interview (oder ist es die Abschrift von "Tele Blocher"?) zu Wort. Und es gibt ein Porträt des Primärbriefträgers Hermann Lei zu lesen ("Schweizerzeit"-Autor Beni Gafner über "Schweizerzet"-Autor Hermann Lei). Und es gibt den grossen Aufhänger, der einzige Beitrag, der wirklich etwas Neues über Hildebrand zu berichten hat, nämlich:
"Er sieht immer noch aus wie ein kleiner spätkapitalistischer Halbgott, wie eine Mischung aus zeitgenössischem Machiavellist und Männermoden-Model. Er ist jetzt Mitglied geworden in diesem Club der neuen Machthabergeneration, denen nichts mehr heilig erscheint ausser sie selber, die aussen top sind und innen flop."
Es ist ein illustrer Club, der Club der "Geschniegelten", in den Hildebrand da gesetzt wird. Seite an Seite mit Karl Theodor zu Guttenberg, Christian Wulff, David Cameron und Barack Obama (!).

Aber wir haben doch vor allem auf eines sehnsüchtig gewartet: auf Tamaras Rendez-Vous. Wie schön, dass wir nun für fünf Minuten unsere Po-, äh Probleme vergessen konnten bei der Lektüre über Po und Promis:
"Dann beginnt die mit Spannung erwartete Show und nimmt einen bald schon so sehr ein, dass die strapazierten Pomuskeln rasch in Vergessenheit geraten."
Das und die Beschreibung der "Bestuhlung, die man nicht gerade als flauschig weiche Relaxzone bezeichnen kann", musste doch mal geschrieben werden!

Abt. Nazi Sichtung - heute: bei den OLED-Forschern

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"Extremely efficient flexible organic light-emitting diodes with modified graphene anode" heisst der heute erscheinende Artikel aus Südkorea. Und so sieht eine der Illustrationen aus:

Das rechts unten (!) ist doch eindeutig ein Hakenkreuz! Eine subliminale Botschaft, versteckt, wo man sie nie nie nie erwarten würde, in einem Artikel in "Nature Photonics"!

Abt. Montagsüberraschung

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Laut nzz.online ist eben Philipp Hildebrand zurückgetreten. Da kann man ja gespannt sein.

Nachtrag: 15:15 will er sich in Bern an einer Medienkonferenz erklären.

Abt. One less - heute: SNB Philipp Hildebrand

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Das vor wenigen Minuten verbreitete Communiqué:
Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand stellt sein Amt per sofort zur Verfügung

Philipp Hildebrand tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück. Er wird um 15.15 Uhr in Bern im Medienzentrum des Bundes, Bundesgasse 8, Konferenzraum, eine Erklärung zu diesem Entscheid abgeben und dabei eine Anzahl Dokumente veröffentlichen.
More news @ eleven three fiveteen. Vermutlich live mitzuverfolgen auf DRS4news, Dein Sender für breaking news!
Der Soundtrack:

Abt. One less - heute: snb.ch

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snb.ch, die Site der Schweizerischen Nationalbank, ist down, resp. überlastet:

Wenn der Sturm sich gelegt haben wird, können wir hier mal nachschauen, was für ein System da in die Knie gegangen ist.

Abt. Wütende Mittelschicht

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Achje, was war das wieder für ein aufregender Tag. Zur Entspannung empfehle ich einen kurzen Auftritt des Österreichers Roland Düringer bei "Dorfers Donnerstalk", der - youtube sei dank - hier nochmal zu sehen ist. Der Herr Düringer ist etwas wütend:

In einem Video unter dem Logo der Hacker-Gruppe Anonymus zeigt man sich so sehr von Roland Düringers Wutausbruch angetan, dass man ihn auffordert, doch zum Sprachrohr der Menschen zu werden.

via futurezone.at

Abt. One less - heute: Radio Basel

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Das Radio der "MFE, Medien für Erwachsene AG" ist tot, abgeschaltet um Mitternacht. Laut 20min stehen 8 Menschen auf der Strasse. Und die Nidecker übernimmt den Laden als Geschäftsleiterin. Ab Freitag dröhnt auf der Frequenz ein Teenysender namens "energy basel", ein Klon von energy züri und bern. Mit einem Repertoire von etwa 100 schlecht komprimierten mp3s, wovon 10 alle 3 Stunden mindestens ein Mal abgenudelt werden. Ich lüge nicht, hört euch energy Züri an! Die Hölle! Das langweilt innert Sekundenbruchteilen, ich kenne zwei glaubhafte Zeugen aus dem vermeintlichen Zielpublikum. Über die Besitzverhältnisse schreibt 20min: "Neben dem bisherigen Radio-Basel-Besitzer Karlheinz Kögel sind neu auch der Schweizer Medienkonzern Ringier (mit 9,8 Prozent) und die NRJ Group Paris (mit 5,2 Prozent) mit an Bord." Das einzige verbleibende, wirklich unabhängige Medium auf dem Platz Basel, ausser DRS? Ein Sender mit X!

P.S. Die TaWo weiss zudem von einem Umerziehungslager, geführt von Zürcher energy-Indoktrinatoren, nahmens "BootCamp", zu dem die überlebenden "Radio Basel"-Leute heute, Dienstag, um 8:45 antreten müssen.

Abt. Haltet ein, Ihr Musikanten

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Praktisch gleichzeitig mit der Aufhebung des Trommelverbotes (neu darf das ganze Jahr hindurch "von Montag bis Samstag am 7.00 Uhr bis 22.00 Uhr ohne Bewilligung getrommelt werden") will die Basler Regierung die "Verordnung zu Strassenmusik und Strassenkunst" verschärfen, wie sie heute mitteilt:
"Seit der letzten Verordnungsrevision im Jahre 2010 hatte die Zahl der Reklamationen markant zugenommen, was die erneute Überarbeitung notwendig machte.
Steine des akustischen Anstosses seien vor allem Musikanten aus Osteuropa, bei denen Basel wegen seiner "äusserst liberale Handhabung der Strassenmusik und Strassenkunst" sehr beliebt sei.

Neu wird nun ab Mai 2012 ein Dauerspiel nicht mehr erlaubt sein:
"Die Darbietungen dürfen neu jeweils erst zur vollen Stunden beginnen und müssen nach maximal 30 Minuten beendet sein. Zwischen der halben und der vollen Stunde sind Darbietungen verboten."
Gänzlich verboten wird das Musizieren an den Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel und direkt vor Boulevard-Restaurants oder -Cafés sowie "überlauter Gesang". Anders als in anderen Städten werden aber Strassenmusiker in Basel nach wie vor keine Bewilligung brauchen.

Abt. energy Basel - heute: Was sind 15%?

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Ringier schreibt, der Konzern besitze, zusammen mit der NRJ Group Paris, 15% an der "Radio Basel Gruppe". Etwas mit dem Namen "Radio Basel Gruppe" gibt es offiziell im Handelsregister (noch?) nicht. Nehmen wir, in dubio pro reo, mal an, damit sei etwas jovial die Summe aus MCC + MFE + Radio Basel AG gemeint. Die versammeln, gemäss den bakom-unterlagen (application/pdf, 74 KB) (Original hier), ein Aktienkapital von 6,5 Millionen. Davon sind 15% 975'000.-.

Daraus lässt sich die Vermutung ableiten, dass Kögel mindestens etwa 1 Million rausgeholt haben könnte aus dem Deal. Wenn er gut verhandelt hat. Vielleicht noch mehr, denn es wird den neuen Teilhabern wohl etwas wert sein, ihre Duftmarke auch in Basel setzen zu dürfen. Für Ringier und NRJ sind das Peanuts.

Abt. Huch!

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Das Basler Erziehungsdepartement teil mit:
"Per 1. Januar 2012 hat der Kanton Basel-Landschaft den Vorsitz des Regierungsausschusses der Vertragskantone der FHNW und des Koordinationsorgans im Bildungsraum Nordwestschweiz übernommen."
Grössere Klassen? Weniger Geld für die Uni? Abstriche bei der Fachhochschule? Das kann ja heiter werden.

Abt. Qualitätsjournalismus – heute: Die Messerfrage

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Das Original von der SVP



Die Darstellung in der "Basler Zeitung"

Wir müssen uns bei der Basler SVP entschuldigen. Am 20. Dezember 2011 suggerierten wir, dass die "Basler Zeitung" auf ihrer Frontseite das neue Messerstecher-Plakat der SVP vorweggenommen habe (siehe Bild). Nun zeigt sich aber, dass die Rechtspartei in ihrer Kampagne für die Polizeistaatinitiative eine um einiges zurückhaltendere Bildsprache gewählt hat als die Zeitung.

Soviel als Einleitung. In ihrer heutigen Ausgabe holt der BaZ-Mann fürs wirklich Grobe und Crime-Mapper Mischa Hauswirth nun zu einer grossen Abhandlung über das Messer als Symbol für die Dauersuggestion der verlorenen Sicherheit auf Basel Strassen aus. Und man kann sich mit Fug fragen, ob Hauswirth wirklich noch weiss, was er da tut:
"Es ist kein schönes Plakat: Ein Mann in Jeans hält ein langes Messer hinter dem Rücken, ein Polizist packt ihn am Handgelenk."
Soweit gehen wir ja noch einig mit ihm. Aber:
"Doch auch wenn das Plakat keine Augenweide bietet, so fällt es doch auf, nicht zuletzt durch seine für die SVP untypische Zurückhaltung. Keine Minarett- Raketen, die aus dem Boden schiessen, keine schwarzen Schafe, die aus der Schweiz gekickt werden, keine klischeehaften Verbrecher mit Pistolen, keine Asylsuchenden, die als Diebe dargestellt werden. «Wir hätten durchaus mehr provozieren und zum Beispiel einen Nordafrikaner mit einem Messer zeigen können, aber wir wollten keine Anti-SVP-Reflexe bedienen."
"Wir hätten durchaus (...) zum Beispiel einen Nordafrikaner mit einem Messer zeigen können ..." Brauchte die SVP nicht, denn das tat ja die "Basler Zeitung" auf ihrer Frontseite vom 20. Dezember bereits.

Aber wirklich hart geht die "Basler Zeitung" bei der "Frage des Tages" mit ihrer SVP ins Gericht:
"Die SVP will mehr Polizisten für Basel und argumentiert mit zunehmender Gewalt, auch mit Messern ..."
Argumentiert mit Gewalt und Messern? Auch wenn diese Ausage im übertragenen Sinne durchaus ihre Berechtigung hat, so gemeint war sie ja wohl nicht.

Nachtrag
Mein Lieblingsabschnitt im Artikel, der in den nächsten Tagen durch eine neue Crime Map ergänzt werden wird, ist dieser hier:
"In den Fünfzigerjahren waren es die Halbstarken, die sich in Messerstechereien verwickelten, in den 1970er-Jahren gehörte ein Stellmesser in jede Rockerlederjacke und heute tauchen Messer immer öfter im Zusammenhang mit Delinquierenden auf, die sogenannten Migrationshintergrund haben.
Das musste doch einmal wieder gesagt werden.

Abt. Neulich im Tram

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Kind beim Anblick des Flyers Parkrauminitative:
"Du Papa, das ist aber gefährlich, wenn die Kinder da spielen und das Auto ankommt."
"Ja, für Kinder schon, aber nicht für die Autos."

Nein zur Parkrauminitiative. Für mehr Lebensraum.

Abt. Der Bär ist los

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Rund eine Woche, bevor die drei alten Kleinbasler Ehrenzeichen Papagei, Luchs und Waldschratt Vogel Gryff, Lai und Wild Maa, das vornehmlich männlich-baslerische Kleinbasel beehren, tanzte der Bär heute auch für Frauen, Kinder und Messerstecher Nicht-Schweizer. Und das, wie man sieht, bei schönstem Wetter.

Und dem Bären (der ja eigentlich eine Bärin ist) zu Ehren tanzte die Klasse 2a des Bläsischulhauses auf dem Matthäuskirchplatz den Bärenblues.

Abt. Qualitätsjournalismus - heute: NZZ

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13 Milliarden Gewinn macht die SNB. 1 Milliarde für die Kantone. Herkunft? SNB:
Der Anstieg des Goldpreises hat dazu geführt, dass die Nationalbank für das Geschäftsjahr 2011 auf ihrem Goldbestand einen Bewertungsgewinn von über 5 Mrd. Franken ausweist. Die Fremdwährungspositionen des Stammhauses werden rund 8Mrd. Franken zum positiven Ergebnis beitragen.
Kommenter der NZZ:
Auf den Fremdwährungspositionen resultierte ein zusätzliches Plus von rund 8 Mrd. Franken. Das zeigt, dass sich die im September beschlossene Wechselkurs-Untergrenze gegenüber dem Euro auch für die Nationalbank selbst ausbezahlt hat. Offenbar hat die Nationalbank die Märkte allein mit der Ankündigung überzeugt und musste effektiv nicht mit Milliardensummen intervenieren, um den Eurokurs über der Limite von 1.20 Franken zu halten.
Zwischenfrage: Aber wohin sind dann die "ex nihilo" kreierten rund 180 Millarden CHF zusätzliche "Notenbankgeldmenge" zwischen Juli '11 und September '11?

Vielleicht vermische ich da auch inkompetenterweise zwei unzusammenhängende Dinge, who knows?

Abt. It's not my fault! - heute: Schweizer Börse down

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"Wegen technischer" Probleme habe der Handel nicht "hochgefahren" werden können heute Morgen. Unangenehm für, gemäss Publireportage "Country Focus" im jüngsten Foreign Affairs, "eine tragende Säule der Schweizer Finanzplatzinfrastruktur"! Das erinnert an den 13.11.09. Da stürzte das Börsensystem allerdings erst am Nachmittag um 14:42 ab. Weiter geht's - voraussichtlich - am Mittag:

UPDATE 11:39 - Die Börse meldet:
Aufgrund einer technischen Störung konnte eine kleine Anzahl von Teilnehmern den Handel an SIX Swiss Exchange nicht ordnungsgemäss aufnehmen. Wir haben im Sinne der Marktintegrität beschlossen, den Handelsbeginn zu verzögern.
Heisst das, wenn ein paar wenige Banken ihre IT nicht im Griff haben, werden alle anderen von der SIX gleich in Sippenhaft genommen? Oder fielen auf SIX-Seite die Linien zu einigen wenigen Handelshäusern aus, und drum müssen auch die anderen warten? Wir werden es nie erfahren!

Abt. neue Lieblingswörter - heute: Lasagna Journalism

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© by @owni und @tactilize Mitgründer Adriano @farano :

Abt. Hanspeter Gass und die BaZ

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Da schafft es die "Basler Zeitung", für einmal ein vernünftiges Interview mit dem Basler Sicherheitsdirektor Hanspeter Gass zu veröffentlichen, ein beigestellter Artikel von Mischa Hauswirth macht aber alle positiven Eindrüche gleich wieder zunichte.

Worum geht's? Gass stellt im Interview fest, dass die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt die Medien offensicver über Gewaltverbrechen informiert als die Stadt Zürich. Eine Tatsache notabene:
"Ich stelle fest, dass es in der Stadt Zürich im Jahr 2010 rund 51 000 an- gezeigte Straftaten gegeben hat. In Basel waren es rund 19 000. Die Stadtpolizei Zürich veröffentlichte in jenem Jahr im Internet 291 Communiqués – nicht nur zu Straftaten, son- dern auch zu verkehrs- und sicherheitspolitischen Themen. In Basel wurden im gleichen Zeitraum allein von der Basler Staatsanwaltschaft mehr als 300 Medienmitteilungen über Straftaten verbreitet. Dazu kommen die Mitteilungen der Kantons- polizei. Da stellt sich die Frage, ob in Basel mehr über Straftaten kommunziert wird als in anderen Städten, als Beispiel Zürich, wo es fast dreimal soviel Straftaten gibt wie in Basel."
Nichts gegen die anschliessende Frage, ob Gass glaube, dass die Basler Staatsanwaltschaft zu offensiv informiere, nichts aber auch gegen die Antwort:
"Ich habe keine Mühe mit der Informa- tionspolitik der Staatsanwaltschaft, die offenbar auch einem Bedürfnis entspricht. Aber es ist auch eine Tatsa- che, dass mehr Medienberichte zu ener grösseren Verunsicherung führen. Wer sich täglich mit «bad news» konfrontiert sieht, wird in seinem subjektiven Sicherheitsempfinden wahr- scheinlich auch negativ beeinflusst."
Und weiter:
"Ich will jedoch hier ausdrücklich betonen, dass die Staatsanwaltschaft in der Kommunikation von Strafverfahren unabhängig ist. Es steht mir nicht zu, der Staatsanwaltschaft zu sagen, wie sie zu kommunizieren hat. Ich stelle nur fest, dass in Basel mehr kommuniziert wird als anderswo und dass der Ball von den Medien daher auch öfters aufgenommen wird."
Was nun macht Mischa Hauswirth in der gleichen Ausgabe daraus?
"Damit stellt Gass die Kompetenzen und die Unabhängigkeit der Staatsanwaltschaft erneut infrage."
Und:
"Nun macht Gass erneut deutlich, dass er die Informationspolitik der Staatsanwaltschaft zur Diskussion stellen und damit beeinflussen will."
Zur Diskussion stellen tut der Sicherheitsdirektor in erster Linie aber eins:
"Wenn ich dann in der Basler Zeitung ein Messerstecher-Foto sehe und der Abstimmungskampf auf eine Messerstecher-Debatte fokussiert wird, kann dies Ängste auslösen."
Darauf wiederum geht die angesprochene Zeitung nicht ein.

Abt. Grösstes Shoppingcenter des Landes

Abt. im Kontext - heute: Offene Jugendarbeit

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Die @tageswoche schreibt über das vergangene Woche abgelehnte Gesuch um Subventionserhöhung des Vereins "Mobile Jugendarbeit Basel". Die MJA beantragte 385'000 statt bisher 340'000. Die TaWo:
Der Regierungsrat schreibt in seinem Bericht der Mobilen Jugendarbeit zwar eine hohe Bedeutung zu – weil sie Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 16 Jahren die Möglichkeiten biete, zusammen mit Gleichaltrigen die eigene Freizeit zu gestalten.
Leider verlinkt die TaWo nicht zu dem Bericht. Hier ist er zu finden. Genau genommen handelt es sich nicht um einen "Bericht" des Regierungsrates, sondern um einen "Ratschlag". Und darin geht es beileibe nicht nur um die von der TaWo herausgehobene MJA. Sondern um:
Betriebskostenbeiträge für die Jahre 2012 bis und mit 2015 im Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit an die Vereine

"Robi-Spiel-Aktionen", "Haus für Kinder und Eltern", "Regionalverband der Basler Blaukreuzjugend", "Basler Kindertheater", "Kindertreffpunkt zum Burzelbaum", "Jugendförderverein Oberes Kleinbasel, ooink ooink Productions", "Basler Freizeitaktion (BFA)", "Jugendzentrum Dalbeloch", "Eulerstrooss nüün", "Mobile Jugendarbeit Basel", und an die Stiftung "idée:sport"
Alles - teilweise seit Jahrzehnten - etablierte, verdienstvolle Institutionen, die keineswegs überrissene Forderungen für die nächste Subventionsperiode stellten. Es ging um Einmalbeträge für die seit 2001 aufgelaufene Teuerung, um den künftigen Teuerungsausgleich, um einen teils minimsten Ausbau der Angebote, um ein kleines bisschen mehr finanzielle Luft, um bessere Löhne zahlen zu können und um Unterhaltszulagen für Mitarbeitende nicht auf Kosten der Leistungen entrichten zu müssen. Alles legitime Anliegen. Immerhin geht es um wichtige Angebote und Institutionen, die mitnichten auf Rosen gebettet sind.
Aber das Erziehungsdepartement und die das Geschäft vorberatende, bürgerlich dominierte "Bildungs- und Kulturkommission" des Grossen Rates zeigten sich bei allen von ihrer allerknausrigsten Seite. Mehr als den Teuerungsausgleich plus ein paar Brosamen gab's nicht. Das Parlament korrigierte den Betrag zwar minim nach oben, aber das macht den Braten auch nicht fett. Und das bei weitem nicht nur bei der MJB, wie der Artikel in der TaWo etwas gar einseitig vermittelt!
Die Subventionen für alle oben aufgeführten Institutionen belaufen sich nun neu auf 5,86 Millionen pro Jahr. Statt der von der Regierung beantragten 5,72 Millionen.
Zu beachten ist allerdings: 212'000.- Erhöhung sind reine Augenwischerei. Und zwar darum, wie im Ratschlag (!) nachzulesen ist:
Die Stiftung «Jugendhaus in Basel», die Eigentümerin der Liegenschaft des Sommercasinos ist, hat auf eine Verlängerung des Baurechtsvertrags verzichtet. Deshalb erfolgt der Heimfall der Baurechtsparzelle Sektion 5 Nr. 2323 des Grundbuchs Basel an die Einwohnergemeinde der Stadt Basel als Baurechtsgeberin. In Zusammenhang mit dem Heimfall ist der «Basler Freizeitaktion» (BFA) als Trägerschaft des Sommercasinos angeboten worden, das Mietverhältnis betreffend das Sommercasino über einen Mietvertrag zwischen Immobilien Basel (IBS) und dem Verein zu regeln. Die Parteien haben den Vertrag unterzeichnet. Er sieht die Bezahlung einer jährlichen Miete von CHF 212'160 pro Jahr vor. Damit die Trägerschaft sein [sic!] Angebot im Sommercasino ohne Mehrbelastung im Vergleich zur bisherigen Situation weiterführen kann, muss die Subvention der BFA ab 2012 um diesen Betrag pro Jahr für die Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt Begleichung der Miete für das Sommercasino erhöht werden. Die Subventionserhöhung erfolgt für den Kanton haushaltsneutral.
Implizit ist daraus zu schliessen, dass a) offenbar die "Stiftung Jugendhaus in Basel", der BFA das SoCa bisher unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat. Aber b) Immobilien Basel jetzt 17'680.- pro Monat Cash sehen will für das Haus, das neu der Einwohnergemeinde gehört. Und c) darum die Subvention an die BFA um genau den Betrag, 212'160.- erhöht wird, der direkt an Immobilien Basel geht. Drum "haushaltsneutral". Das bläht nur das Budget der BFA auf, bringt aber genau keinem Jugendlichen etwas. Einzig die Einnahmen von Immobilien Basel steigen. Der buchhalterische Taschenspielertrick erstaunt insbesondere darum, weil im gleichen Beschluss über die Subventionen, der Grosse Rat auch befand, es seien eine ganze Reihe von anderen Räumlichkeiten für die Jugendarbeit unentgeltlich zur Verfügung zu stellen und in Stand zu halten. Warum Immobilien Basel diese buchhalterische Extrawurst gewährt wird zugunsten von deren Einnahmen, aber de facto zulasten der offenen Jugendarbeit, ist aus dem Ratschlag (!) nicht zu ersehen. Vielleicht wär das die eigentliche Geschichte???
Ungern müssen wir an dieser Stelle, angesichts der Knausrigkeit von Regierung und Parlament bei der offenen Jugendarbeit, erinnern an deren so verschwenderische, wie sinnfreie und - angesichts des dortigen Stellenabbaus - nutzlose Grosszügigkeit gegenüber den Begehrlichkeiten von Banken und Grosschemie, als es um den maximalen Gewinnsteuersatz ging!
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