Zugegeben, hätte ich dort nicht 6 meist glückliche Jahre meines Lebens verbracht, wär mir wahrscheinlich nicht aufgefallen, dass im "190. Neujahrsblatt der GGG", dem Buch "Das Bernoullianum - Haus der Wissenschaften für Basel", die Hälfte fehlt. Wer darin sucht nach Hans Peter Laubscher (mein Diplomvater) oder Daniel Bernoulli, in den Erdwissenschaften internationale Koryphäen, die u.a. zentrale Bausteine zum geologischen Wissen über die Alpen beitrugen, und jahrzehntelang im Bernoullianum wirkten, findet rein gar nichts. Nicht mal in "Das Bernoullianum - eine kleine Chronolgie", die von 1860 bis 2020 reicht. Lukas Hottinger, Paläontologe von Weltruf, kommt dort gerade mal in einer Zeile vor. Auch andere ProtagonistInnen fehlen ganz.
Das ist nicht einfach eine lässliche Sünde. Das ist ein Skandal!
Es ist sachlich unentschuldbar, dass die GGG das Buch so in Druck gab und der Schwabe Verlag sich nicht standhaft weigerte diese Geschichtsklitterung zu publizieren!
Wie's dazu kommen konnte, ist versteckt in den Zwischentönen im Vorwort:
In der BaZ schrieb Ewald Billerbeck über das Machwerk am 1.12. Der einzige Hinweis, dass da etwas fehlen könnte, ist sein Satz:
Ich hoffe, die KollegInnen vom Regionaljournal greifen das Thema auf... Hier liest ja niemand davon.
P.S. Nachtrag zur Erklärung: Von der Universitätsbibliothek her betrachtet ist die linke Hälfte des Bernoullianums das "Geologisch-Paläontologische Institut". Die rechte das "Mineralogisch-Petrographische Institut". Stark verkürzt zusammengefasst erzählt das Buch: die Geschichte des Baus und, vertieft, die Geschichte einer Disziplin, die in der rechten Hälfte daheim war, der Geochemie. Was vollständig fehlt, ist eine Darstellung der Aktivitäten in der linken Hälfte während des gesamten 20. Jahrhunderts. 2004 beschloss die Uni Basel, per 2016 in beiden Hälften die Lichter definitiv ausgehen zu lassen. Bereits seit 1998 gilt: "Die altershalber frei gewordenen und die künftig frei werdenden akademischen und technischen Stellen werden nicht mehr besetzt und neue Stellen nicht mehr finanziert." Das hat vielerorts sehr böses Blut gegeben und zu heftigen Animositäten geführt in der scientific community. Darum muss das Buch, so wie es jetzt - unvollständig - vorliegt, wohl als Ausdruck des Streits und der Verbitterung unter den Betroffenen verstanden werden.
Das zentrale Problem, meiner Meinung nach: Wer in z.B. 10 Jahren das Buch zur Hand nimmt, und meint, darin die Geschichte des Hauses und der von dort ausgegangenen wissenschaftlichen Wirkung in knapper, aber adäquater Form zu finden, wird einer üblen Täuschung aufsitzen. Die 142 Seiten werden ihrem Gegenstand nicht im Entferntesten gerecht. Es wäre wenigstens angebracht gewesen, in der Publikation auf ihre allen Beteiligten bekannten Defizite deutlich hinzuweisen!
Das ist nicht einfach eine lässliche Sünde. Das ist ein Skandal!
Es ist sachlich unentschuldbar, dass die GGG das Buch so in Druck gab und der Schwabe Verlag sich nicht standhaft weigerte diese Geschichtsklitterung zu publizieren!
Wie's dazu kommen konnte, ist versteckt in den Zwischentönen im Vorwort:
Zwar waren einige anfangs bereit, Beiträge für die geplante Publikation zu verfassen, aber dann hielten Zeitdruck, andere Aufgaben und eben auch die Trauer und Enttäuschung über die Schliessung und die damit verbundene Desavouierung des Lebenswerkes einige potentielle Autoren von der Teilnahme ab. (...) Der Weg von der Idee zum Buch war lang und holprig, manchmal wurde es eng, und unterwegs taten sich Abgründe auf.Zugespitzt: Im Buch erscheinen jetzt nur die Streikbrecher.
In der BaZ schrieb Ewald Billerbeck über das Machwerk am 1.12. Der einzige Hinweis, dass da etwas fehlen könnte, ist sein Satz:
In einem dritten Beitrag – dem einzigen vonseiten der Bernoullianum-Nutzer – gibt der Erdwissenschaftler Willem B. Stern Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit der Geochemie in Basel.Der Rest paraphrasiert den Klappentext. Lieber Christian Simon, warum gehören Sie zu den Streickbrechern und erlauben, dass Ihr ansonsten ganz lesenswerter Beitrag über die ersten Jahrzehnte des Bernoullianums, abgedruckt wird in diesem Umfeld?
Ich hoffe, die KollegInnen vom Regionaljournal greifen das Thema auf... Hier liest ja niemand davon.
P.S. Nachtrag zur Erklärung: Von der Universitätsbibliothek her betrachtet ist die linke Hälfte des Bernoullianums das "Geologisch-Paläontologische Institut". Die rechte das "Mineralogisch-Petrographische Institut". Stark verkürzt zusammengefasst erzählt das Buch: die Geschichte des Baus und, vertieft, die Geschichte einer Disziplin, die in der rechten Hälfte daheim war, der Geochemie. Was vollständig fehlt, ist eine Darstellung der Aktivitäten in der linken Hälfte während des gesamten 20. Jahrhunderts. 2004 beschloss die Uni Basel, per 2016 in beiden Hälften die Lichter definitiv ausgehen zu lassen. Bereits seit 1998 gilt: "Die altershalber frei gewordenen und die künftig frei werdenden akademischen und technischen Stellen werden nicht mehr besetzt und neue Stellen nicht mehr finanziert." Das hat vielerorts sehr böses Blut gegeben und zu heftigen Animositäten geführt in der scientific community. Darum muss das Buch, so wie es jetzt - unvollständig - vorliegt, wohl als Ausdruck des Streits und der Verbitterung unter den Betroffenen verstanden werden.
Das zentrale Problem, meiner Meinung nach: Wer in z.B. 10 Jahren das Buch zur Hand nimmt, und meint, darin die Geschichte des Hauses und der von dort ausgegangenen wissenschaftlichen Wirkung in knapper, aber adäquater Form zu finden, wird einer üblen Täuschung aufsitzen. Die 142 Seiten werden ihrem Gegenstand nicht im Entferntesten gerecht. Es wäre wenigstens angebracht gewesen, in der Publikation auf ihre allen Beteiligten bekannten Defizite deutlich hinzuweisen!