Auf ihrer
Website haben die Basler Weltarchitekten Herzog & de Meuron nichts dazu veröffentlicht, aber die Kollegen von
skyscrapercity Basel haben ein Bild gefunden. Ein Bild des geplanten Modellschaulagers mit aufgepfropften Wohnungen, das gegenwärtig auf dem Kunstfreilagerareal auf dem Dreispitz entsteht.
Veröffentlich hat das Bild die
ETAVIS Engineering AG, die das Projekt folgendermassen beschreibt:
Das Hochhaus an der Helsinki-Strasse auf dem Dreispitzareal wird 41m in die Höhe ragen und elf Etagen umfassen. Das 2. Untergeschoss bietet Platz für die Technikräume und die Mieterkeller.
Im 1. Untergeschoss bis zum 3. Obergeschoss befinden sich Lagerräume sowie Arbeitsplätze für Modell- und Musterbearbeitungen. Im gesamten 4. Obergeschoss werden Büroräume eingerichtet, die auch fremdvermietet werden können. 41 Wohnungen verteilen sich auf den übrigen Stockwerken.
Mit 41 Metern tritt dieser Bau, dessen Anblock vielleicht – Zitat skyscrapercity – etwas gewöhnungsbedürftig ist, in Konkurrenz mit dem benachbarten Neubau der
Hochschule für Gestaltung und Kunst, der ebenfalls am Entstehen ist.
Und da gibt es noch das Projekt, das Transitlager zum
luxuriösen Atelier- und Wohnhaus zu veredeln. Man wartet also gar nicht darauf, dass das neue Zentrum für Kunst und Kultur im normalen Gentrifizierungsprozess die kulturaffinen Reichen anzieht, man quartiert sie gleich von Anfang an ein.
... und riskiert damit, dass einer wirklich lebendigen Entwicklung des Quartiers womöglich ein wenig Gegenwind entgegenblasen wird. Bislang ist es im Industrie- und Gewerbequartier nicht allzu schwierig, z.B. Konzerte zu organisieren. In unmittelbarer Nachbarschaft zu teuren Wohnungen dürfte dies um einiges komplizierter werden.
Aber zurück zum Neubauprojekt von Herzog & de Meuron. An was erinnert uns wuchtige Sockelbau denn schon wieder? Kollege Ulspegel dachte spontan an einen Flakturm aus dem Zweiten Weltkrieg, wie sie z.B. in Wien oder in Hamburg entstanden sind. Laut Wikipedia boten die Bunker schon damals Schutz für Kunstdenmäler, zu denen die Architekturmodelle von H & dM zweifellos bzw. zumindest zum Teil zu zählen sind. Der da hier rechts nebenan abgebildete Turm steht in Wiener Augarten.
Aber es gibt auch in Hamburg solche "Denkmäler". Und in Frankfurt haben die Basler Architekten ja bekanntlich einiges zu tun. Zum Beispiel mit der
Elbphilharmonie Hamburg, ein Vorzeigeprojekt der Basler Weltarchitekten, das aber nicht so richtig fertigwerden will. Und ebenfalls aus einem möchtigen Sockel mit einem aufgepfropften Oberbauteil besteht.