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Channel: infamy - news and entertainment
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Abt. Filmtipp - heute: Die Übernahme

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Die Website zum Film sagt über den 41:30 langen Film:
Im Februar 2010 kaufte der Rechtspopulist Christoph Blocher über Darlehensgarantien die «Basler Zeitung» und installierte seine Statthalter. Interne Auseinandersetzungen führten dazu, dass die Öffentlichkeit von der Konstruktion erfuhr. In Basel formierte sich Widerstand dagegen. Christoph Blocher bekannte sich nach und nach stückchenweise zur Übernahme.

Im Juni 2014 veranstaltete die Gruppierung von Kulturschaffenden «Rettet Basel!» ein Hearing im Theater Basel und befragte Bürgerinnen und Bürger sowie Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Medien zu den konkreten Folgen. Das Umfunktionieren einer wirtschaftlich orientierten Regionalzeitung in ein politisches Kampagneninstrument hinterlässt an vielen Stellen in der Gesellschaft ihre Spuren.

Am Beispiel Basel zeigt der Film die Verletzlichkeit der demokratischen Öffentlichkeit, wenn mediale Grundprinzipien vorsätzlich missachtet und verletzt werden. Er verknüpft das Ende des werbefinanzierten Medienmarkts mit den systematischen Angriffen auf die Demokratie. Er zeigt einen Prozess, der in Basel besonders augenfällig ist, der aber weit über Basel hinaus stattfindet.
Zu sehen ist er z.B. am 17. & 18.1. im kult.kino Atelier in Basel.

Abt. Filmtipp - heute: Wenders & Salgado

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Mehrere von einander unabhängige Quellen besagen, der Dokumentarfilm von Wim Wenders über Sebastião Salgado mit dem Titel "Das Salz der Erde" sei unbedingt sehenswert. Er läuft dieser Tage im Camera in Basel.

Hier ein zwei Jahre alter TED-Talk von Salgado, worin er über sich und seine Arbeit erzählt:

Abt. Werbung und Wahrheit

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Ob Nestlé diese Wurst-Variante von ihrer Wurst-Tochter Herta/D de.wikipedia.org in weiser Voraussicht so benannte oder einfach dem Konkurrenten und Steuerbetrüger Uli Hoeneß zufällig eins Auswischen konnte, bleibt wohl immer ein Geheimnis:

Jedenfalls hab ich sie auf den letzten Drücker kredenzt.

Abt. Montagsmeditation - heute: Willy Weinberg

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Willy macht's vor: Slowmotion in Echtzeit!



Schneller ist gehetzt!

Abt. Mikropolitik - heute: Demenzheim im Bau

Abt. Zitat des Tages - Heute von Jan Gehl

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"Um das Leben in einer Stadt zu ersticken, gibt es keine effizienteren Mittel als Autos und Wolkenkratzer."
Roche-Turm Januar 2014

"Hochhäuser sind des faulen Architekten Antwort auf die Frage nach Dichte."
Roche-Turm Dezember

Die Fragen dazu und das ganze Interview mit dem Städteplaner gibt es in der sowieso lesenswerten "brand eins"

(ppp) NACHTRAG - Und das ist der Film zum Interview:



P.S. Der ist auch gut (ebenfalls aus dem Interview):

Sie haben die Bauten von sogenannten Signature Architects wie Rem Koolhaas, Frank Gehry oder Norman Foster als „Vogelkot-Architektur“ bezeichnet. Warum?

Weil das, was Star-Architekten über Städten abwerfen, am Boden häufig ziemlich beschissen aussieht.

Abt. könnte kotzen

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Und was zwitschert das UVEK zum Mordanschlag? Eine Mahnung!

Abt. Mikropolitik - heute: Die Abrissbirne droht

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Der Verein Wasserstrasse teilt mit - und wir leiten das gerne im O-Ton weiter:
Medienmitteilung des Vereins Wasserstrasse

Basler Behörden wollen günstigen Wohnraum abreissen – Bewohnerinnen und Bewohner wehren sich

Vor Kurzem wurde der Verein Wasserstrasse von den Behörden über den aktuellen Stand der Planungen der IWB und der Schulhauserweiterung informiert. Laut der IWB sind alle Umbau- und Erweiterungspläne, die die Häuser an der Wasserstrasse gefährdet hätten, vom Tisch. Zudem hat der Regierungsrat im November 2014 darüber informiert, ein neues Schulhaus auf dem Lysbüchelareal anstelle einer Erweiterung des Voltaschulhauses zu eröffnen.

Damit steht dem Erhalt sämtlicher Wohnhäuser an der Wasserstrasse eigentlich nichts mehr im Wege – sollte man meinen. Dennoch beharrt das Planungsamt des Kantons darauf, eines der Häuser, die Nummer 39, nicht wie versprochen der Genossenschaft Gnischter zu überlassen und zum Abriss freizugeben.

Unglaubwürdige Argumente der Behörden

Weshalb der Kanton weiterhin günstigen Wohnraum abreissen will, ist unklar. Man gab uns verschiedene Gründe für einen Abriss. Erstens stehe das Haus zu nahe am Schulhaus, was nicht den aktuellen Brandschutzvorschriften entspräche. Zweitens sei ein Durchgang vom Schulplatz zur Dreirosenbrücke geplant, der den Abriss erforderlich mache. Drittens brauche es eine Zufahrtsmöglichkeit für die Feuerwehr.

Alle drei Argumente sind nicht einleuchtend. Zum Brandschutz: Nirgends werden Häuser abgerissen, um aktuellen Bestimmungen zu entsprechen; man stelle sich einmal vor, die Häuser in der Innenstadt müssten sich an solche Vorschriften halten. Solche Bestimmungen gelten nur bei Neubautprojekten.

Auch in Bezug auf den Fussgängerdurchgang ist die Haltung der Behörden nicht nachvollziehbar: Der Abstand zwischen dem Schulhaus und der Nr. 39 beträgt über 6 Meter. Das reicht für einen Fussweg längst aus.



Der dritte genannte Grund ist ebenso wenig stichhaltig. Die Feuerwehr hat zum jetzigen Zeitpunkt schon Zugang zum Schulhaus von zwei Seiten: durch die Wasserstrasse und von der Müllhauserstrasse.


Familien, Rentner und Studenten bangen um ihr Haus

Die Haltung des Kantons ist insgesamt nicht verständlich. Entsprechend empört reagieren die und Bewohner der Wasserstrasse, insbesondere jene, die im Haus Nr. 39 wohnen.

«Mein Name ist Josema ich bin 34 Jahre alt. Ich wohne seit Oktober 2014 in der Wasserstrasse 39. Ich bin freier Theaterschaffender und habe ein geringes Einkommen. Es ist sehr wichtig für mich, dass es bezahlbare Wohnungen gibt. Mit mein Lohn kann ich mir in Basel keine «normale» Wohnung leisten. Ohne diese Möglichkeit an der Wasserstrasse, müsste ich wahrscheinlich zurück zu den Eltern oder bei einem Freund ins Wohnzimmer ziehen. So geht es vielen Menschen, ich bin keine Ausnahme.»

«Ich wohne mit meiner Familie schon 47 Jahre im Haus. Meine Frau und ich sind pensioniert. Seit Jahren plagt uns die Unsicherheit über die Zukunft unseres Heims. Dass die Stadt immer noch unser Haus abreissen will, können wir nicht verstehen. Wir möchten gerne hier bleiben, aber die ungewisse Zukunft macht uns zu schaffen.»

«Ich bin alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Kindern. Bevor ich hierher gezogen bin, habe ich sehr lange auf dem Wohnungsmarkt gesucht und nichts gefunden, das ich mir leisten konnte. Zum Glück konnte ich dann diese Wohnung an der Wasserstrasse 39 von meiner Schwester übernehmen. Hier ist ein idealer Ort, um Kinder aufzuziehen: Der Schulplatz ist autofrei, es hat immer viele andere Kinder. Die Mütter und Väter aus der Nachbarschaft kenne ich alle, wir helfen uns gegenseitig. Meine Kinder haben eine sehr enge Beziehung zu den Nachbarskindern aufgebaut. Wir sind im Quartier verankert, Kita und Kindergarten sind hier. Wenn ich hier wegziehen muss, wäre es auch für sie schlimm. Zudem wüsste ich nicht, wohin und ob ich mit meinem Einkommen eine Wohnung finde.»

Vielfältige Kampagne der Bewohner zur Verhinderung des Abrisses

Offensichtlich konnte sich die Verwaltung in der vorberatenden Bau- und Raumplanungskommission durchsetzen. Der Grosse Rat wird in den kommenden Wochen über das Geschäft zu entscheiden haben. Wir hoffen nun darauf, dass der Grosse Rat sich nicht von den wackligen Argumenten der Verwaltung blenden lässt.

Um das Haus zu retten, werden die BewohnerInnen des Hauses zusammen mit dem Verein Wasserstrasse eine grosse Informationsoffensive starten. Wir wollen die Öffentlichkeit und die ParlamentarierInnen davon überzeugen, dass ein Abriss eines über 100-jährigen Hauses völlig unnötig ist, die Menschen in der Stadt leiden schon genug unter der Wohnungsknappheit. Mit einer Demonstration, die der Verein Wasserstrasse gemeinsam mit Mietern anderer vom Abriss bedrohter Häuser in der Stadt organisiert, wollen wir die Aufmerksamkeit auf unser Anliegen lenken und Druck auf Politik und Behörden aufbauen.

Kein Abriss von günstigem Wohnraum!

www.wasserstrasse.ch
info@wasserstrasse.ch
Tel: 076 714 70 62
(Mo.–Fr. 9:00–12:00 & 14:00–18:00)
Dem ist an sich nichts hinzuzufügen, ausser der Bitte um Kenntnisnahme durch die angesprochenen PolitikerInnen und dieser Streetview-Ansicht des Schulhausplatzes, an dessen hinterem Ende sich Haus Nummer 39 befindet:

Abt. Schere im Kopf

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Ohne auf die Reaktion hie und da in den div. Basler Medien auf irgendein Ereignis in der Nähe der Endstation des TGV näher eingehen zu wollen, ein Hinweis auf ein kraftvolles Statement:
etwasanderekritik.wordpress.com
Das ist mal 'ne Meinung!
update:
... und den noch:
www.faz.net

Abt. Product Placement? - heute: @ Radionachrichten

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Jeeeeedes, jeeeeedes, jedes Mal, wenn Radio SRF die Fieberstände der Aktienhandelsplätze New York und Tokio runterbetet, nennt der Sprecher oder die Sprecherin - Sekunden vorher grad noch "die journalistische Seriosität in Person" - woher die banale Information stammt. Jahrelang war es Reuters, jetzt seit ein paar Wochen offenbar eine Abteilung der Schweizer Handelsplattform SIX.

Bei kaum einer anderen Meldung nennen die News von SRF im Radio die Quelle. Das ist verständlich, weil der Wurmfortsatz hinter oder vor jeder Meldung hässlich klänge.

Bei den Börsenindices wird das anders gehandhabt. Da wird ein Produkt von SIX, die Information über die Indices, innerhalb der Nachrichten platziert und dessen Lieferant, "SIX financial information services", explizit und jedes Mal genannt. Wenn die Nachrichtensprecherin bruchlos von der letzten journalistischen Meldung zu den Indices übergeht, gilt das als "innerhalb" der Sendung.

Was sagt die Radio- und Fernsehverordnung über das Product Placement? Dies in Art. 21:
Waren und Dienstleistungen, die ein Sponsor zur Verfügung stellt, dürfen in die Sendung integriert werden (Produkteplatzierung). Die Produkteplatzierung unterliegt den Bestimmungen über das Sponsoring, soweit dieser Artikel keine abweichenden Regelungen aufstellt.

Auf Produkteplatzierungen muss am Anfang und am Ende der Sendung sowie nach jeder Werbeunterbrechung eindeutig hingewiesen werden. Für Produkteplatzierungen, Produktionshilfen und Preise von untergeordnetem Wert bis 5000 Franken genügt ein einmaliger Hinweis.
Ein Hinweis auf Produkteplatzierungen in den Radionachrichten findet an deren Anfang oder Ende nicht statt.

Vielleicht ist die Nennung des Index-Lieferanten als Sponsoring gemeint? Was sagt das RTVG über das Sponsoring? In Art. 12, Abs. 5, dies:
Nachrichtensendungen und Sendungen zum politischen Zeitgeschehen sowie Sendungen und Sendereihen, die mit der Ausübung politischer Rechte in Bund, Kantonen und Gemeinden zusammenhängen, dürfen nicht gesponsert werden.
Wir lernen: Wenn Geld fliesst von SIX an SRF für die Nennung von SIX in den Radionachrichten (oder sonst eine geldwerte Leistung damit verbunden ist), dann wär das Sponsoring und somit illegal.

Wenn kein Geld o.ä. fliesst, bleibt die Frage, was Ziel und Zweck der gebetsmühlenartigen Wiederholung des Indexlieferanten ist. Dessen Nennung drängt sich weder journalistisch noch nachrichtendramaturgisch auf. Es ginge gerade so gut ohne Quellenangabe.

Zudem: Haarspalterisch genau genommen sind sogar die Indices selber platzierte Produkte und in ihrem Namen Werbeträger. Dow Jones ist eine Nachrichtenagentur im Eigentum von Murdochs News Corp. Nikkei ist ein Medienkonzern.

Der SMI ist da weniger aufdringlich: "Swiss Market Index" stopft dem Publikum wenigstens mit seiner Bezeichnung nicht auch gleich noch einen Markennamen in die Ohren.

Aber eigentlich ist das alles ja egal, denn es hört eh niemand hin.

Abt. Finde den Unterschied - heute: AFP & 468 vs. Watson

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Noch für die Typen gilt, bis rechtskräftig verurteilt (oder anderswie, weil tot, offiziell als Attentäter identifiziert), die Unschuldsvermutung! AFP & 468 halten sich eisern an dieses rechtsstaatliche Prinzip. Die meisten anderen, wie Watson, nicht. C'est la différence!

Auch die NZZ fällt beim Stresstest durch:

Abt. Meinungsfreiheit - heute: Ziegler & Chomsky

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Zum Thema Charlie Hebdo vielleicht noch dies:
Der amerikanische Intellektuelle Noam Chomsky findet, dass "die Meinungsfreiheit in Europa sehr restriktiv definiert ist." Im Interview mit Daniel Mermet geht er ins Detail: "In meinen Augen lautet die grundlegende Frage: Hat der Staat das Recht, die historische Wahrheit festzulegen, und das Recht, denjenigen zu bestrafen, der davon abweicht? Wenn man das glaubt, findet man sich mit einer rein stalinistischen Praxis ab. Den französischen Intellektuellen fällt es schwer einzugestehen, dass sie genau dazu neigen... Der Staat sollte Null Möglichkeiten haben, jemanden zu bestrafen, der behauptet, die Sonne drehe sich um die Erde. Das Prinzip der Meinungsfreiheit hat etwas sehr Grundlegendes: Entweder man verteidigt sie, wenn es um Meinungen geht, die man hasst, oder man lässt es ganz sein... Es ist traurig, gar skandalös, diese Fragen zwei Jahrhunderte nach Voltaire zu diskutieren, der doch damals, wie man weiß, erklärte: 'Ich verteidige meine Ansichten bis in den Tod. Du bist anderer Meinung als ich und ich werde dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen.'"
Es ist nicht verboten, auch darüber nachzudenken!

So urteilte Jean Ziegler Ende 2008 über Chomsky, anlässlich dessen 80stem Geburtstag:



Und was wurde eigentlich aus Julian Schütts Aufruf an die Schweizer Intellektuellen: "Sagt, was wir nicht hören wollen!"?

Abt. Verpasst! - heute: die mutmasslichen Attentäter

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Bild, gemäss mediapart: Les frères Kouachi, lors du braquage d'une station-service dans l'Aisne, le 8 janvier 2015. © Vidéo-surveillance

Mediapart berichtet, wie die mutmasslichen Attentäter zwar zwischen 2011 und 2014 auf dem Radar der französischen Geheimdienste waren, aber dann plötzlich von dort verschwanden, um erst wieder aufzutauchen mit umgeschnallten Kalaschnikows in den Räumen von Charlie Hebdo:
Comment les services ont raté les terroristes avant les attentats

Les deux auteurs de l’attentat contre Charlie Hebdo ont fait l’objet, entre 2011 et 2014, de quinze mois d’écoutes et quatre mois de surveillance physique (pour Saïd Kouachi) et deux ans de surveillance téléphonique (pour Chérif, son frère cadet). En vain. Amedy Coulibaly, condamné dans une affaire de terrorisme en 2013, n'était plus dans les radars des services après sa sortie de prison en mars dernier.
Der Artikel ist zwar hinter der Paywall bei mediapart, aber hier gibt's ihn gratis, und da als pdf, "eingefroren" in der Version von etwa 16 Uhr; falls danach Updates erfolgen seitens mediapart, sind die da nicht berücksichtigt; wir empfehlen die Webversion (am besten gleich verbunden mit einem Abo von mediapart!):

UPDATED Comment les services ont raté les terroristes avant les attentats (application/pdf, 423 KB)

Abt. Mal nachfragen zu... - heute: SRF und Börse

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Ein Mail dieses Wortlauts ging soeben an die Media Relations von SRF:
Sehr geehrte Damen und Herren,

Seit geraumer Zeit nennen die Radionachrichten von SRF vor den Börsenindizes jeweils den Lieferanten dieser Daten. Lange Jahre war dies Reuters, nun seit einiger Zeit wird "SIX Financial Information" erwähnt.

Bei keiner anderen Information nennen die Radionachrichten so konsequent die Quelle. "Die Börsendaten von SIX Financial Information" ist die Formulierung, die derzeit immer verwendet wird, wenn danach Indizes und Devisenkurse genannt werden.

Zu dieser Gepflogenheit erlaube ich mir die folgenden Fragen:

- Was ist die journalistische Begründung für die durchgängige Nennung dieser Quelle dieser sehr spezifischen Informationen?

- Zu welchen Konditionen liefert SIX die Börsendaten an SRF?

- Ist die explizite und konsequente namentliche Nennung von SIX in Zusammenhang mit den Börseninformationen teil der Bedingungen für die Lieferung? Erfolgt die Nennung in den Radionachrichten also aus einer vertraglichen Verpflichtung heraus?

- Börsenindizes zu liefern, ist eine Dienstleistung der SIX Financial Information. Sie nennen also mit SIX den Hersteller des Produkts "Börsenindizes". Insofern könnte die Angabe des Lieferanten im Zusammenhang mit den Indizes auch als Nennung eines Sponsors interpretiert werden. Die Indizes in den Radionachrichten andererseits könnten aus dieser Optik, unter Einbezug und Nennung ihres Herstellers, auch als "Product Placement" verstanden werden.

Nun untersagt aber das RTVG Sponsoring explizit für Nachrichtensendungen.

Und für Product Placement schreibt die RTVV mindestens eine Kennzeichnung vor oder nach der Sendung vor.

Wie stellen Sie sich zur Interpretation der expliziten und durchgängigen Nennung von SIX in den Radionachrichten als Sponsorennennung, resp. Product Placement?

Ihre allfälligen Antworten werde ich verwenden in einem entsprechenden Posting auf diesem Blog.

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Bemühungen im Voraus

mit freundlichen Grüssen
Mal schauen.

Abt. Qualitätsjournalismus: Die BaZ und die Zahlen

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Die Basler Zeitung mag Kampagnen. Und weil diese meistens arg konstruiert werden müssen, nimmt sie es mit Zahlen und Fakten oftmals nicht so genau. In der heutigen Ausgabe (14. Januar) ist dies einmal mehr und gleich mehrfach der Fall. So muss sich ein Redaktor des lokalen Politressorts zum Beispiel vom Generalsekretär der Baselbieter Sicherheitsdirektion erklären lassen, wie es sich in unserem Staat so mit der Gewaltentrennung verhält und manch falsche Zahl korrgieren lassen, die er in seine Kampagne gegen die Baselbieter Staatsanwaltschaft einfliessen liess.

Noch nicht offiziell korrigiert werden konnte eine absurde Zahl, die der Feuilletonchef ins Feld führt: "Rund 100'000 Besucherinnen und Besucher werden sich am kommenden Freitagabend in fast 40 Museumsinstitutionen der Region auf die Füsse treten", schreibt er.

Nun, auf die Füsse treten könnten sich solche Menschenmassen wohl gar nicht mehr. Denn in dieser Zahl könnten sie sich, jeder einen anderen Besucher auf den Schultern tragend, gar nicht mehr auf die Füsse treten, weil Bewegungen gar nicht möglich wären.

Der Feuilletonchef hat in der Besucherstatistik zur vergangenen Museumsnacht schlicht zwei Zahlen verwechselt. Die Rund 100'000 beziehen sich auf die Museumseintritte, welche die vielen Museumsnachtspendler vollziehen. Die tatsächliche Besucherzahl betrug weniger als ein Drittel, nämlich 30'000.

Wer jetzt denkt, dass nach diesem Zahlenausrutscher auch im Rest des Artikels nicht sonderlich viel Erhellendes zu lesen ist, der hat nicht ganz unrecht. Die Ausführungen des Feuilletonchefs besagen vor allem eines: Es wäre vielleicht nicht schlecht, sich zu orientieren, bevor man einfach so eine These über die mangelnde Forschungstätigkeit der Basler Museen in die Tasten haut.

Abt. Mal nachfragen zu... - heute: SRF und Börse II

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Stefan Wyss, Mediensprecher von SRF, erklärt zur expliziten, gebetsmühlenartigen Nennung des Finanzdienstleisters "SIX Financial Information" in jedem Radionachrichtenbulletin, in dem die Fieberstände in New York und Tokio erwähnt werden



auf unsere Anfrage freundlicherweise Folgendes:
Die Nennung von SIX Financial Information ist eine reine Quellenangabe, um transparent zu machen, woher die Daten stammen. Dies ist bei Datenmaterial, das von Dritten aufbereitet wird, journalistischer Usus. Es wäre falsch, den Eindruck zu erwecken, dass SRF die Börsendaten selber erhebt. Es existiert kein Sponsoring- oder Product Placement-Vertrag zwischen SRF und SIX Financial Information.
Somit erwarten wir, dass die Radionachrichten das nächste Mal, wenn sie von einem in China umgefallenen Sack Reis berichten, die Nachrichtenagentur Xinhua erwähnen, denn es wäre "falsch, den Eindruck zu erwecken, dass SRF" alle Reissackdaten selber erhebt!

Abt. Mikropolitik - heute: Kunst aufräumen @ Basel

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Kunst aufräumen ist nicht lustig (Sorry, Ursus!), sondern barbarisch. Das Präsidialdepartement Basel-Stadt will Kunst aufräumen.

Wir hatten's am 1. Mai 2014 von dessen nihilistischem Vorhaben bezüglich Ateliergenossenschaft Kaserne. Das sind die Künstlerinnen und Künstler der Genossenschaft, die per Ende 2017 auf die Strasse gestellt werden sollen:

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Gestern Donnerstagabend lud eben diese Genossenschaft in den Oberlichtsaal der Kunsthalle zur "Podiumsdiskussion im Rahmen der Ausstellung '50 Jahre Kunstschaffende der Ateliergenossenschaft Basel – Jubiläumsausstellung' Vom Umgang mit Kulturgut, wie weiter?" mit Fragen und Antworten zur aktuellen Atelier- und Kulturpolitik des Kantons Basel-Stadt.

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Auf dem Podium (von links nach rechts): Armin Vogt, Franziska Statkus, Jan Hostettler, Peter Burri (Moderation), Regula Hügli, Rolf Jucker, Josef Felix Müller

Angefragt ebenfalls teilzunehmen wurden, aber abgesagt haben: Regierungsrat Guy Morin, Leiter Abteilung Kultur Philippe Bischof, Beauftragte für Kulturprojekte in der Abt. Kultur Katrin Grögel. Warum sie fernblieben, ist im Audio weiter unten zu hören.

Unter anderem verlas Franziska Statkus den Entwurf zu einer Resolution der Kunstschaffenden und ihrer Freunde und Freundinnen (im Audio weiter unten bei 1:06:20):

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Heidi Mück, Grossrätin Grünes Bündnis, Mitglied der Bildungs- und Kulturkommission, warb um Unterstützung für die Resolution und solidarisierte sich damit:

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Die einzige Gegenstimme kam von einer Frau, die radikalere Formulierungen verlangte:

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Wer jetzt hier eine Zusammenfassung von 50 Minuten Diskussion und 28 Min. Q&A erwartet, wird enttäuscht. Die gibt's nicht!

Wer sich in Basel für Kunst und Kultur, und insbesondere Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Ateliergenossenschaft, interessiert, muss da jetzt selber durch.

Das ist der vollständige, ungeschnittene Mitschnitt des Anlasses:



Wer will, kann das 107MB grosse mp3 der Diskussion hier herunterladen, auf ein mobiles Abspielgerät verschieben und unterwegs nachhören.

Abt. Fremdsprachen - heute: hinten lang vs. vorne kurz

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Niemand weiss warum, aber viele viele viele Menschen, die in einem Land aufgewachsen sind, in dem Französisch nicht eine der Landessprachen ist, meinen, französische Wörter hätten

a) immer eine lange Endsilbe und

b) die Betonung liege immer immer immer auf dieser langen Endsilbe.

99,9% dieser Menschen sagen beispielsweise "scharliIIIII hebOOOO".

Dabei gilt für 99,9% der französischen Wörter genau das Gegenteil: Die Betonung liegt auf der ersten Silbe und die ist erst noch kurz!

"schÂrli hÊbdo" und eben nicht "scharlIIIIII hebOOOO".

Ihr müsst's uns ja nicht glauben. Aber Olivier Poivre d'Arvor, Chef von France Culture, nehmt ihr's bitte ab:

Abt. Schooltools - heute: infomentor @ Basel

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Am 15.10.2014 war im Kantonsblatt zu lesen, dass Basel-Stadt für alle Schulen im Kanton das isländische Produkt "Infomentor" anschafft für CHF 703'167.- (jährlich wiederkehrende Kosten: CHF 303'608.-). Ein offizielles Communiqué dazu aus dem Erziehungsdepartement existiert (noch?) nicht.

Der Website des Herstellers ist zu entnehmen (backup), dass es in "265 Schulen in Basel-Stadt" eingesetzt werde. "265 Schulen" in Basel-Stadt? Vielleicht sind eher 265 Klassen gemeint? Wie auch immer...

Der Zeitplan scheint ambitioniert: Der Rollout soll, wie man hört, noch dieses Jahr erfolgen, so dass das Ding ab dem nächsten Schuljahr, beginnend nach den Sommerferien 2015, produktiv eingesetzt werden kann.

Infomentor ist, soweit aus der Hersteller-Website ablesbar, ein all-in-one-Online-Werkzeug für ziemlich Vieles, was anfällt bei Schulleitung, Lehrpersonen, Schüler_innen und Eltern. Von Terminplanung über Stoffmanagement und Hausaufgabenkontrolle bis Benotung und Onlinediskussionen unter Eltern und mit Lehrer_innen. Nie mehr den Nachwuchs fragen, "was hast Du für Hausaufgaben?", sondern online kontrollieren, ob sie erledigt sind? Denkbar.

Hier ein Promovideo von Infomentor aus dem Jahr 2013:



Da ein Erklärvideo über ein Modul von Infomentor (auf Schwedisch):



Und dies ist eine Rede des isländischen Präsidenten Ólafur Ragnar Grímsson von anno 2012 anlässlich des Starts von Infomentor in Grossbritannien:



Man darf sehr gespannt sein, wie dieses Tool bei Schüler_innen, Lehrer_innen, Eltern und weiterer Oeffentlichkeit aufgenommen werden wird...

Abt. Mikropolitik - heute: Abstimmungsanalyse

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Die Fachstelle Wohnraumentwicklung, Abteilung Kantons- und Stadtentwicklung des Präsidialdepartements Basel-Stadt, hat die Abstimmung über die "Stadtrandentwicklung Ost" nachanlysieren lassen. Natürlich ist dessen Zusammenfassung, weil pro-Partei, leicht eingefärbt. Drum empfiehlt es sich, im Original nachzulesen: 150121_Nachanalyse_Stadtrand_Ost (application/pdf, 627 KB)

Zwar gibt sich das Präsidialdepartement redlich Mühe, die Resultate einigermassen adäquat wiederzugeben, aber in einem Punkt geht dann doch der Wachstumsfetischismus mit ihm durch. So schreibt es:
Gegenüber dem derzeitigen Bevölkerungswachstum sind die Stimmbürger mehrheitlich positiv eingestellt.
"Mehrheitlich positiv": Daraus schliesst der naive Leser, dass eine Mehrheit der Befragten, also mindestens 50.1%, Bevölkerungswachstum OK finden. Die Daten sehen so aus:

Also 42% sehen "nur" oder "eher" Vorteile. 32% sehen "nur" oder "eher" Nachteile. Und 19% sehen weder das eine noch das andere. 7% haben keine Meinung oder gaben keine Antwort. Ob es bei der Datenlage legitim ist von einer "mehrheitlich" positiven Einstellung zum Bevölkerungswachstum zu sprechen, überlassen wir dem Publikum.

Im Übrigen ist die Nachanalyse zwar durchaus interessant, aber die Grundsatzfrage, ob es tatsächlich Sache der Verwaltung ist, solche Umfragen aus eigenem Antrieb in Auftrag zu geben, ohne Mandat durch das Parlament, müsste vielleicht auf politischer Ebene auch mal grundsätzlich beantwortet werden.

NACHTRAG:

Das Referendumskomitee teilt übrigens als Reaktion auf die Nachanalyse mit:
Stellungnahme des Komitees „2 x Nein zur Verbauung von Basler Grünflächen“ zur heute publizierten Nachanalyse der Abstimmung über die Stadtrandentwicklung Ost

Hauptgrund für die Ablehnung des Bauvorhabens Ost war gemäss Analyse der damit zusammenhängende Verlust von Grünflächen. Dies das wenig überraschende Ergebnis einer Befragung von 1000 Personen, die vom Präsidialdepartement in Auftrag gegeben wurde. Hauptargumente für das Nein war nicht die grundsätzliche Ablehnung von Hochhäusern oder eines Wachstums der Stadt. Auch waren die Abstimmenden gut informiert.

75 Prozent der Abstimmenden unterstützen die Aussage, dass «bereits bebaute Flächen verdichtet» werden sollen, «anstatt immer mehr Grünfläche zu verbauen». Dies entspricht auch der Argumentation des Nein-Komitees. Es muss nun auch der zweite Teil des Zonenplans mit den Möglichkeiten zur Umnutzung vor allem von unternutzten Industrie- und Infrastrukturflächen publiziert werden. Hier besteht gemäss Regierung grosses Potential. Die Verbauung von Grünraum ist für das Wachstum der Stadt nicht nötig.

Kopfschütteln erregt der erste Satz des Berichtes: «Insgesamt orientiert sich ein Projekt wie die Stadtrandentwicklung Ost in der generellen Stossrichtung durchaus an den Bedürfnissen und Erwartungshaltungen der Stimmberechtigten aus dem Kanton Basel-Stadt.» Offenbar war dies nicht der Fall, da die Vorlage ja abgelehnt wurde. Zudem lässt sich eine solche gewagte Behauptung nur aufstellen, falls die Stadtrandentwicklung Ost – wie dies das Ja-Komitee tat – als Verdichtungsprojekt gesehen wird, das günstigen Wohnraum und einen Park schafft. Diese Auslegung des Vorhabens wurde vom Referendumskomitee bestritten und eine Mehrheit der Abstimmenden folgte der Argumentation des Nein-Komitees.

Die Nachanalyse bringt insgesamt keine neuen oder relevanten Erkenntnisse, die man nicht hätte erwarten dürfen. Jetzt wissen wir es einfach. Eine solche Analyse – zum Beispiel der Gründe für das Abstimmungsverhalten – kann sinnvoll sein, sofern sie zu besseren Projekten führt. Nicht sinnvoll ist sie jedoch, falls damit das Abstimmungsergebnis relativiert werden soll.

Eine Frage der Wiederbelebung des Vorhabens Ost stellt sich nicht. Zuerst ist nun der Ausweis über das Umnutzungspotential im bebauten Gebiet mit dem zweiten Teil des Zonenplans notwendig.

Rückfragen: Jost Müller Vernier, WWF Region Basel, 079 647 02 94
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